Die Sache mit dem Finger: Varoufakis bei Jauch / aktualisiert

Die große Tragödie ist, dass alle nur über diesen Finger reden werden. Yanis Varoufakis hat spannende und richtige Dinge gesagt bei Günther Jauch am Sonntag, aber eben auch eine, die entweder völlig falsch oder zumindest so dämlich missverständlich war, dass der Abend am Ende seinen Gegnern möglicherweise mehr nützen wird als ihm und der Sache der neuen griechischen Regierung.

In der Sendung hielt Günther Jauch ihm vor, er würde fordern, Griechenland solle seine Schulden ganz einfach nicht bezahlen und Deutschland den Mittelfinger zeigen, und er spielte ein Video ein, auf dem Varoufakis 2013 zu sehen war, wie er genau das tat.

Sprecher: Varoufakis will den Griechen neues Selbstvertrauen geben …(kurze Einblendung: Mai 2013)

Varoufakis: Griechenland sollte einfach verkünden, dass es nicht mehr zahlen kann …

Sprecher: … und steht für klare Botschaften. Besonders an Deutschland.

Varoufakis: … und Deutschland den Finger zeigen und sagen: Jetzt könnt ihr das Problem alleine lösen.

Dann leitete Jauch mit der Frage zu Varoufakis über

Jauch: Der Stinkefinger für Deutschland, Herr Minister. Die Deutschen zahlen am meisten, und werden dafür mit Abstand am meisten kritisiert. Wie passt das zusammen?

Varoufakis widersprach heftig: Er habe nie jemandem den Finger gezeigt, das Video müsse falsch sein, „that video is doctored“, für mich zumindest klingt das so, als behaupte er, das Video müsse sogar gefälscht sein, der Finger quasi hineinmontiert.

Ich glaube, das Video ist authentisch. Allerdings hat Varoufakis in einem entscheidenden Punkt trotzdem recht: Er fordert in diesem Video nicht, „Deutschland den Finger zu zeigen“ und die Schulden nicht zu bezahlen, sondern er fordert im Gegenteil ganz andere Lösungen für die Euro-Krise (nämlich dieselben, die er heute auch fordert) – aber er rekapituliert im Rahmen einer Frage-und-Antwort-Session zu seinem Buch im Mai 2013 seine Position von Anfang 2010, also seine Forderung von VOR irgendwelchen Hilfskrediten. Er zeigt nicht den Finger, sondern sagt, er habe drei Jahre früher von anderen in einer anderen Situation gefordert, sie sollten den Finger zeigen. Das ist ein Unterschied, sogar ein entscheidender. „Damals hätte man sollen“ und heute fordern sind zwei vollkommen unterschiedliche Dinge, wenn sich in der Zwischenzeit die Fakten geändert haben – zum Beispiel durch den größten Kredit der Menschheitsgeschichte. Oder so.

So wie Jauch das Video zeigt ist es tatsächlich falsch. Wenn Varoufakis mit „doctored“ aber gemeint hat, das Video wäre gefälscht, dann liegt er ebenfalls daneben. Die Jauch-Redaktion hat das Video in einen falschen Kontext gestellt: Varoufakis hat den „griechischen Default innerhalb des Euro“ nicht 2013 gefordert, als Deutschland Hilfskredite gewährt hatte, sondern 2010, als der noch möglich war. Damit wäre „die Deutschen zahlen am meisten“ nie Realität geworden und Jauchs ganze Frage hätte keinen Sinn mehr ergeben (ja, korrekt, hat sie so dann auch nicht). Inzwischen hat der für Jauch zuständige NDR-Fernseh-Chefredakteur Andreas Cichowicz auf Twitter auch zugegeben, dass der Kontext zur Frage besser gewesen wäre. Ich würde sogar sagen, er war notwendig.

Vor diesem Hintergrund ist es inhaltlich richtig: Varoufakis hat nie Deutschland den Finger gezeigt und das Video ist seines Kontextes beraubt, also auch doctored.

Ich nehme allerdings schwer an, dass diese Tiefe der Differenzierung bei BILD-Lesern (und erst recht BILD-Mitarbeitern) eher nicht ankommen wird.

Nachtrag: Am Montagabend bestätigt Varoufakis auf Twitter, was ich vermutet hatte: Er postet das „undoctored“ Video, in dem die Szene drin ist (bei Minute 40:32). Offensichtlich meint er mit „Video“ den Einspieler und den falschen Kontext. Ich wünschte, er hätte das gleich klarer gesagt (oder es wäre nicht in der Drei-Wege-Übersetzung verschütt gegangen).

PS. Noch einen Tick schöner steht es bei Stefan Niggemeier.

33 Antworten auf „Die Sache mit dem Finger: Varoufakis bei Jauch / aktualisiert“

  1. Schlimm, dass solche tendenziösen Darstellungen durch milliardenschwere Zwangsabgaben finanziert werden. Den Vorwurf der „Lügenpresse“ kann ich wegen solcher Verfälschungen schon nachvollziehen.

  2. Das Video ist geschnitten und etwas aus dem Kontext gerutscht. Ja. Dennoch gab es den Stinkefinger und den Kommentar dazu, Deutschland den Finger zu zeigen. Jedenfalls 2013 bei der Frage, ob der Bankrott erklärt werden soll oder nicht. ABER: wer sich so verhält, muss auch damit rechnen, dass aus dem Kontext gerissene Videos auftauchen. Einfach keinen Stinkefinger Richtung Deutschland zeigen und keine deutschen Politiker beleidigen, dann muss man sich später auch nicht erklären. Und es auch nicht in zahlreichen Blogs schönreden.
    Ich bin übrigens genau derselben Meinung wie der griechische Finanzminister: kein Geld von Deutschland mehr, ab in den Bankrott.

  3. Ich finde ja alle Kommentare irgendwie zulässig, aber es wäre natürlich irre hilfreich, wenn man den Text, den man kommentiert, vorher liest. Völlig zweifelsfrei hat er nicht 2013 den Bankrott erklären wollen oder irgendwem den Finger gezeigt. Die Frage ist nur, ob er behauptet hat, das Video wäre gefälscht.

  4. Ich bin auf Seite der Griechen: macht weiter ohne Europa und Deutschland, gestaltet eigenständig und eigenverantwortlich, “ in Würde“ das neue künftige Griechenland;
    oder noch besser: Europa ohne Deutschland – das wird interessant, wenn Italien Griechenland subventionieren soll.

  5. Nein, das sehe ich schon anders.
    Auch wenn es darum ging, was man 2010 hätte machen sollen, nämlich die Zahlungsunfähigkeit erklären – es hat da den Stinkefinger gezeigt mut dem Spruch, dass Deutschland dann hätte das Problem lösen sollen.
    Er hätte den Zeigefinger erheben können oder seine Hand – alles hätte eine neutrale Aufforderung unterstützt.
    Der Stinkefinger zeigt jedoch SEIN Denken zurzeit der Aufnahme des Videos: Damals hätte man bereits Deutschland den Stinkefinger zeigen sollen (Subtext: den Arschlöchern – „ätsch!“), dass sie das Problem nun selbst lösen sollten.
    Also eine Trotz-Geste.
    Das einzig Richtige ist, dass er nicht Deutschland den Stinkefinger zeigte, sondern ERr machte klar, wie ER die deutsche Politik findet.

  6. „Damit wäre ‚die Deutschen zahlen am meisten‘ nie Realität geworden“

    Das stimmt und stimmt nicht: Hätte man frühzeitig eine Staatsinsolvenz vollzogen, dann hätten auch Deutsche bezahlt, aber andere: Die Banken. Zusammen mit französischen Banken, die zu den größten Gläubigern zählten. Genau das hat die „Rettungspolitik“ verhindert: Heute sind es die Steuerzahler, die bei einer Insolvenz oder einem Schuldenschnitt latzen müssen. Danke, Frau Merkel!

  7. Ironischerweise bin ich mir ziemlich sicher, dass griechische Superreiche mehr Anteile an deutschen Banken halten als sie Steuern zahlen. Es ist absurd, dass wir die am wenigsten nationalen Macht der Welt – nämlich den internationalen Finanzmärkte – mit nationalen Lösungen in Schach halten wollen.

  8. Der Punkt ist doch, dass „doctored“ bedeutet daran wurde etwas verändert wenn man es neutral übersetzt. Jemand hat daran „herumgedoktert“. Fälschung ist etwas völlig anderes. Jauch hat das Wort FÄLSCHUNG ins Spiel gebracht. Ich gehe fast davon aus das es eine Falle war. Es wurde ja auch dran „herumgedoktert“. Es wurden Halbsätze vom Sprecher eingeschoben und der Kontext der Aussage völlig verfälscht. Wie hat Varoufakis den Jauch Film gesehen, auf einem Fernseher ohne Ton mit Stimme im Ohr? Dann sieht er das Video und hört was der Sprecher sagt und er abwechselnd ohne das der Kontext erwähnt wird das es um die Zeit vor der Hilfe 2010 geht?

    Natürlich ist das doctored und man muss das verteidigen in der öffentlichen Diskussion Herr Pantelouris. Varoufakis spricht, im Gegensatz zu Günther Jauch, PERFEKTES Englisch. Günther Jauch hat Varoufakis falsch übersetzt und der Zusammenschnitt des Videos wie Jauch ihn präsentiert hat ist genau die Art von Schmutzkampagne wie man sie aus den amerikanischen Politwahlkämpfen kennt. Der Begriff doctored beschreibt diese Art des Editing perfekt. Jauch stellt sich danach absichtlich blöder als er ist. Er schiebt damit die Inhalte in die zweite Reihe. Die Aussagen von Varoufakis sollten nie wirklick ankommen bei den Zuschauern sondern ein Zwischenfall kreiert werden. Dafür wurden die Bild und Söder eingeladen und dazu im Kontext die Taz. Dazu wurde dieser Einspielfilm so geschnitten (doctored).

    Hier müsste jetzt ganz klar Jauch verbal aggressiv attackiert werden. Es kann nicht sein, dass dieser zentrale Sendeplatz an jemanden geht der offensichtlich auf BILD-Niveau politsche Ideologien auf Kosten der Steuerzahler propagiert.

  9. Ja, Varoufakis erzählt vor laufender Kamera einfach mal absoluten Mist. Ja, überhaupt kein Zweifel, dass er gesagt hat „that video was doctored, I have never ever given the finger.. ever“, was entweder gelogen war oder er erinnert sich nicht mehr daran. Ja, das ganze ist aus dem Kontext gerissen (2010 als eigener Vorschlag für die Verantwortlichen gesagt, nicht 2013 oder 2015 als eigene ministeriale Handlungsmaxime…) und wird ihm von Jauch insofern provozierend vor den Latz geknallt. So what??
    Muss deshalb versucht werden, so eine Lanze für Varoufakis zu brechen und gegen Jauch die Bild-Niveau-Peitsche auszupacken? Nur versucht, weil es nicht überzeugt. Die zwei Ergebnisse halte ich für falsch:
    Das Video ist in genau dem Sinn, in welchem Varoufakis das Wort benutzt hat („doctored… I never stick the finger…“) eben NICHT „doctored“. Because he stick the finger. Die Ebene von „doctored“, auf die der Artikel abzielt, war gerade nicht Varoufakis Ebene. In der Sache also eher Nebenschauplatz. Für tendenziell rabulistisch halte ich auch die Aussage, „Varoufakis hat nie Deutschland den Finger gezeigt“. Ja klar, hat er nicht. Hätte er aber!
    Das war es, was er 2010 unter bestimmten Bedingungen für richtig gehalten hat. Und das war vor allem anderen die Geste, die er 2013 zur Veranschaulichung seiner 2010er Überzeugung für richtig hielt (zweifellos hätte Varoufakis doch damals auf den Finger verzichten können, oder?). Immerhin kommt in der Verwendung der Geste eine jedenfalls damals bestehende Einstellung zum Ausdruck, wegen der man heute doch wenigstens mal nachfragen darf. Gerne auch provozierend.
    Wenn sich die Jauch-Redaktion der Wiederholung einer zwar aus dem Kontext gerissenen, aber dennoch aggressiven, destruktiven und beleidigenden Geste als Stilmittel der Provokation bedient, dann muss man nicht unbedingt sofort Pampers und Puder rausholen. Varoufakis war anwesend und hätte es sinnvoll erklären können, stattdessen redet er (was das betrifft) Mist.

  10. Einen brauchbaren Kommentar zum Thema liefert ein Forist bei Zeit Online:
    http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-03/varoufakis-stinkefinger-jauch-twitter-zagreb

    „2. Finger gegen Milliarden

    Er HAT den Finger auch Deutschland nicht gezeigt. (So, wie es Jauch unterstellte).
    Er hat einen HYPOTHETISCHEN Finger gezeigt. Indem er – 2013! – gesagt hat, Griechenland war 2010 insolvent und man HÄTTE die Hilfskredite nicht nehmen dürfen, sondern Deutschland den Finger zeigen müssen: macht doch eure Sache allein.

    Was man bekanntermaßen nicht HAT. Also hat er auch keinen Finger gezeigt.

    Und was man bitte einmal zur Kenntnis nehmen sollte:
    Wäre es nach Varoufakis gegangen, wäre niemals europäisches Steuergeld (nicht nur die Deutschen zahlen, wird gern vergessen) in die Rettung griechischer Banken geflossen.

    Es wäre sehr wünschenswert, wenn man endlich aufhören würde, sich an der Person von Varoufakis (nochmal: der im Gegensatz zu unserern Politikern den Mumm hat, einige Wahrheiten zur Krisenpolitik auszusprechen – auch wenn die nicht ins Weltbild passen) und Tsipras abzuarbeiten, sondern wenn man beginnen würde, sich endlich mit Inhalten auseinander zu setzen.

    Diese Chance hätte es angesichts von Jauchs Sendung nämlich auch gegeben – mit sehr interessanten Frageansätzen – auch für die hiesige Presse.
    Es blieb unkommentiert, dass das Geld hauptsächlich in europäische Banken geflossen ist – zu deren Rettung (Frau Herrmann).
    Es blieb auch unkommentiert, warum das Geld so nicht zurück gezahlt werden kann (Frau Herrmann).
    Und es blieb auch unkommentiert, dass Herr Söder genau zu den entscheidenden Fragen keine Antwort hatte – und nicht widersprach“

  11. Dabei ist ziemlich sicher, daß Jauch 2010 gar keine Ahnung hatte, wer Yanis Varoufakis ist, oder auch nur, bevor Varoufakis zum Finanzminister der Syriza-Regierung ernannt wurde, einen einzigen blog-Beitrag von ihm gelesen hätte, geschweige denn das „modest proposal“.

    Das Gegeifer, anders kann man es nicht nennen, begann ja bereits am Tag nach der Wahl, und ging so weiter, siehe die wirklich unsäglich schlechte, dabei lachhaft biedere „style-Analyse“ etwa von Jurek Skrobala von Anfang Februar.
    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/griechenland-giannis-varoufakis-in-der-stilkritik-a-1017026.html

    So etwas ist plattester Karrierismus, der irgendwelche postmodernen style-design-„Untersuchungen“ macht, weil es angeblich „cool“ ist, rauszufinden, ob einer eine Krawatte trägt, wie er geht, usw. Bei dem furchtbaren Skrobala ist es , was man anziehen mag, was dann Varoufakis angeblich zum „dreisten Geist“ macht; bei Jauch ist es eine blinde Gläubigkeit, der Marktradikalismus a la Merkel/Schäuble sei „alternativlos“. Was für ein Niveau, allerortens, und wie leicht es ist, sich auf diesem Jammerniveau um die Fakten zu drücken.

  12. Ich halte es in dieser Sache mit ‚David‘.
    Das ganze sieht zu sehr nach einem Coup windiger ‚Kommunikationsberater‘ mit anschließendem ‚gimme five‘ im i&u Partykeller aus.
    Vermutlich kam da zum Champagner-ChinChin noch ne ‚gimme five‘ sms rein von einem dieser berliner Chicago Boy Staatssekretäre.
    Was solls. Die gerade erst ins kalte Wasser gesprungene griechische Regierung hat sich schon bald an das Scheißspiel gewöhnt und wird nicht mehr jedes PR-Fettnäpfchen mitnehmen.
    Abgesehen davon, es tut echt gut mal ’normale‘ Leute auf der ‚Politbühne‘ zu sehen, die noch nicht ausschließlich orwellsche Neusprech-Blasen absondern.
    Die ‚jetzt müssen die Olivenbauern mal endlich liefern‘-Deutschen (also die Mehrheit) sollten sich fragen ob Jauch und Söder und das kommende von der Leyen- Regime wirklich alles ist, was sie sich vom Leben noch erhoffen.

  13. Gerade ein Herr Jauch sollte doch wissen, was manipulierende oder gar gefälschte Videos anrichten können aus der seiner Stern TV-Zeit.
    Hatten die Medien „das Volk“ nicht schon mal soweit, dass es unschick war beim Griechen essen zu gehen? Da latschen jeden Montag tausende von „besorgten Bürgern“ und skandieren immer wieder Lügenpresse, nur um sich von eben dieser Lügenpresse im Empörungsroulette von den Islamisten wieder zum Thema Griechenland schubsen zu lassen.

  14. Heisst nicht „doctored“ in Hinblick auf den im angelsächsischen Sprachraum bekannten Begriff „Spin Doctor“ genau das: Das das Video „ge-spint“ oder „ge-doctored“ wurde? Also mit politischer Absicht in einen falschen Kontext gestellt? Natürlich hält das selbst Bastian Brinkmann in der sueddeutschen (http://www.sueddeutsche.de/politik/griechischer-finanzminister-warum-varoufakis-den-finger-gezeigt-hat-1.2395329) nicht davon ab darüber zu räsonieren ob man Varoufakis überhaupt nocht trauen darf … Ich heule bald!

  15. “In brutalster Propaganda-Manier”

    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/giannis-varoufakis-slavoj-zizek-ueber-mittelfinger-affaere-a-1023907.html

    Es braucht schon Slavoj Zizek, um einen solchen Satz bei Spon zu lesen:

    “Sein Ansatz war, dass Griechenland damals besser bei seinen privaten Gläubigern hätte in Verzug geraten sollen, als riesige Anleihen bei seinen europäischen Partnern – einschließlich natürlich Deutschland – zu tätigen.”

  16. Das Videomaterial stammt von einem „Subversive Festival“ von Filmen aus dem Jahre 2013. Die Orginalaufnahme von 2010. Subversiv bedeutet unterschwellig eine Botschaft rüberbringen. Wo die bei Kunst liegen soll, da muss man eben ein wenig aufpassen. Warum man gerade den Finger dort hineingeschnitten hat, muss jeder für sich interpretieren. Sicht der Deutschen darstellen? Ihm die innere Sicht andeuten wollen?
    Da gibt es genug Möglichkeiten.
    Der Text müsste jedenfalls aus dem Englischen sinngemäß nicht mit „den Deutschen den Finger zeigen“ sondern mit „den Deutschen mit dem Finger auf das Problem aufzeigen“ übersetzt werden. Warum in aller Herrgotts Namen soll er in dem Moment den Stinkefinger zeigen?
    Ist meine Nachricht hier gefällscht, oder bin ich Walter Leonhardt?
    Mein Buch „Vergewaltert“ ist jedenfalls alsbald erhältlich. Viel Spaß beim Lesen!

  17. Lieber, sehr geehrter Herr Pantelouris,

    gestern habe ich, extra wegen Ihnen, Markus Lanz geschaut. Ich nahm an, dass Sie den dort gebotenen öffentlichen Raum nutzen wollten, um ein bisschen Gegenöffentlichkeit/Aufklärung zum Bild/Jauch-Mainstream herzustellen. (doof formuliert, gelingt nicht besser). Ich kann mich natürlich irren. Angenommen, es stimmt: Finden Sie, dass Ihnen das gelungen ist? Ich fand Sie (wie auch in anderen Talkshow-Auftritten) gut. Sie, und lustigerweise auch Herr Lanz, haben sich redlich bemüht. Auf der anderen Seite hat dieser unsägliche Vertreter der Bild auch sehr viel Raum für sich und sein „Yanis Varoufakis ist ein Lügner“ einnehmen können und ich frage mich, wieviel von Ihren Inhalten tatsächlich rübergekommen ist.
    (Der Wetten Dass – Öltanker-Vergleich war Weltklasse, aber er ging etwas unter). Auch wie Sie den „Odysseus-Vergleich“ zurückgewiesen haben, war gut. Aber ob es tatsächlich ankam? Egal.
    Trotzdem herzlichen Dank!

  18. Es müsste leider auch einen Artikel „Wie die Jauch-Kritiker die Stinkefinger-Aussage von Varoufakis verfälschten“ geben. Warum?
    Auch die Jauch-Kritiker geben nicht den ganzen Kontext wieder. Gehört zum Kontext einer Geste die im Rahmen einer Frage und Antwort Session zu einer Buch-Promotion gegeben wurde nicht auch die gestellte Frage? Die Frage zielt auf Herrn Varoufakis Meinung zur Zeit des Symposiums ab. Gehört zu einer Frage nicht auch die GESAMTE Antwort? Sie gibt im zweiten Teil Einblick über seine Position zur Zeit des Symposiums, im Jahre 2013. Zu diesem Zeitpunkt waren die europäschen Länder die Gläubiger Griechenlands. Dies habe ich noch bei keinem der Jauch-Kritiker gelesen, dort lese ich vom Jahr 2010, in dem die Banken Gläubiger Griechenlands waren. Alle Reden und Schreiben über die eigentlich unwichtige Geste, doch ich habe das Gefühl die wenigsten haben sich die zur Antwort gehörende Frage und die GESAMTE Antwort angesehen. Nur in den Kommentaren findet man vereinzelt den Hinweis sich doch mal die Passagen ab ca. Minute 43 anzusehen. Die Redaktion von Jauch verschiebt duch die Wahl eines reißerischen Ausschnittes in Richtung „böser“ Varoufakis. Verschieben aber die Jauch-Kritiker durch das Wählen ihrer Text-Auszüge nicht auch in Richtung „guter“ Varoufakis? Ich bitte jeden höflichst sich die Frage ab 37:09 und die gesamte Antwort bis 44:30 selber anzusehen.

    Mein persönliches Fazit: Das wer-wie-was-wieso-weshalb-warum der Finger-Geschichte ist mir total egal, es wird nicht zur Lösung der Probleme Griechenlands und der Probleme der europäischen Währungsunion beitragen. Ich bin von der deutschen Medienlandschaft maßlos enttäuscht. Ich bin wirklich schockiert, dass es ausgebildeten Journalisten nicht gelingt den Inhalt eines ca. sieben Minütigen Video-Ausschnitts DIFFERENZIERT wiederzugeben. Ehrlich gesagt stelle ich mir nun folgende Frage: Sind alle Journalisten, wirklich alle, doof oder alle manipulativ? Ja, das ist vielleicht beleidigend. Entschuldigung, aber diese Frage stelle ich mir ernsthaft.

  19. hust
    egal. er hat einfach gelogen.
    und sein unbedeutentes liquiditätsproblem müssen die deutschen halt zahlen
    hust
    was hat er denn tolles geredet….
    alles was noch nich erledigt ist, hat er mit der entschuldigung erledigt, dass er noch nich lange im amt ist
    hust
    dann soll er doch auch bitte lassen, was er will… und zwar sofort will er es…
    hust

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.