Auf Kommentare antworten

Texte hat es vor „dem Internet“ gegeben. Videos hat es vorher gegeben. Radiobeiträge auch. Und bei aller Freude an echt multimedialen Inhalten glaube ich persönlich, dass die journalistischen Möglichkeiten noch nicht im Ansatz so gut genutzt werden, wie sie es könnten. Man kann eine Weile darüber diskutieren, ob das Internet ein Medium ist (ich bin der Überzeugung: nein, es ist ein Marktplatz), aber in jedem Fall bleibt meiner Meinung nach, dass das Netz dem Journalismus noch nicht besonders viel hinzugefügt hat. Wie denn auch, wenn sich die größten Häuser der Branche immer noch weit gehend darauf beschränken, entweder vorhandenen „Content“ einfach online zu stellen, oder aber zusätzliche Inhalte zu Preisen zu produzieren, über die gestandene Journalisten lachen müssten, wenn es nicht so traurig wäre. Nein, aus meiner Sicht ist im Netz eigentlich nur eine Sache wirklich neu. Aber die ist so gut, dass sie allein alle Energie wert war, die in die Entwicklung von Online-Journalismus bisher geflossen ist. Es ist die Kommentarspalte.

Natürlich liebe ich die Tatsache, dass ich zu jeder Tages- und Nachtzeit in meinem bescheidenen Rahmen alles schreiben kann, was ich will. Und selbstverständlich mag ich lieber dafür gelobt werden, als kritisiert. Aber das hat an meinem Beruf relativ wenig geändert. Erst seitdem ich die Reaktionen auf das, was ich schreibe, als organischen Teil eines Textes betrachte, und das Antworten auf Kommentare als Teil der (in diesem Fall freiwilligen, unbezahlten, aber dennoch) Arbeit, hat sich tatsächlich etwas weiterentwickelt, das unbedingt weiterentwickelt werden musste. Der direkte Austausch mit Lesern, Kritikern, Gegnern und manchmal auch Spinnern hat meiner Meinung nach das Medium Geschriebenes Wort wieder zu einem echten Teil des öffentlichen Diskurses werden lassen, an dem mehr als ein paar Auserwählte teilnehmen. Und das ist wertvoll.

Aber es ist – darum darf man nicht herumreden – unendlich mühsam. Es gibt eine Menge Menschen, mit denen zu diskutieren anstrengend ist, die manche Dinge, die aus Sicht eines Autoren glasklar sind, nicht verstehen wollen oder können, was natürlich genauso gut daran liegen kann, dass sie nicht ganz so klar sind, wie der Autor sie sieht – aber früher hätte er das gar nicht gemerkt.

Das führt aus meiner Sicht nicht unbedingt dazu, dass Autoren durch das direktere Feedback besser werden. Manche sicher, viele nicht. Es hat einen viel direkteren Effekt, der offensichtlich schwer in Worte zu fassen ist, und der deshalb meist negativ umschrieben wird als der Faktor, der macht, dass „klassische Medienhäuser das Internet nicht verstehen“. Und der Satz ist, leider, sehr wahr. Die Kommentarspalte macht deutlich, warum.

Denn die nach unten offene und von überall zugängliche Kommentarspalte zeigt einen im Netz angebotenen Text als das, was er im Print nur unsichtbar war: Als Treffpunkt für eine Vielzahl von Menschen, die sich für Momente Gedanken um das selbe Thema machen. Eben als Knotenpunkt in einem Netz. Während Texte früher nur in eine Richtung abstrahlten, vom Sender zum Empfänger, wie es die klassischen Kommunikationswissenschaften lehren, strahlen die Gedanken heute in jede Richtung, vom Autoren zu Lesern, von Lesern zu Lesern und von Lesern zum Autor. Das Medium ist aus meiner Sicht nicht das Netz, aber das Netz ist der Marktplatz, auf dem das Medium Wort in unendlich viele Richtungen verteilt und zurückgespielt werden kann. Und das wirklich Lustige daran ist: Nur dann macht es wirklich einen Sinn.

Wir haben uns an die Phrase gewöhnt, dass der Buchdruck für die Aufklärung das entscheidende Medium war, aber in Wahrheit ändert das Medium an der Realität der Welt gar nichts. Veränderung gibt es erst, wenn zwei Menschen – in diesem Fall: zwei Aufgeklärte – sich miteinander verbinden, austauschen und so die neue Erkenntnis Realität werden lassen. Ein einzelner Aufgeklärter, der allein zuhause sitzt und liest, hat einen netten Abend. Zwei, die sich erkennen und feststellen, dass sie eine gemeinsame Überzeugung teilen, sind die Keimzelle der Entwicklung der Welt.

Der Sinn, Informationen auszutauschen, besteht darin, seinen Platz in der Welt zu finden, seine Umgebung zu verstehen und sich oder die Umgebung so anzupassen, dass ein Leben daraus wird. Einen Gedanken zu lesen, in zu verarbeiten und für sich selbst zu akzeptieren macht im Kopf des Lesers einen Unterschied. Aber nur da – in einem Paralleluniversum. Wenn Journalismus für sich in Anspruch nimmt, das Handwerk des Beschreibens der Welt zu sein, zum Zwecke der Befähigung der Menschen zum Umgang mit der Welt, dann ist der eigentliche Sinn nicht nur der, Menschen zu informieren. Die Menschen müssen sich über die Informationen erst austauschen, bis sie wirklich sinnvoll werden. Wir sind Stofflieferanten, aber damit Stoff etwas nützt, müssen die Menschen sich Kleider daraus nähen. Aber der Umgang der Häuser, die „das Internet nicht verstehen“, war eben bisher genau gegenteilig: Die Auseinandersetzung in den Kommentarspalten, die Diskussionen, das Kleidernähen aus dem Stoff Information, werden an vielen Stellen immer noch missachtet oder ganz ignoriert. Das ist einigermaßen dämlich.

Ich habe das schon einmal geschrieben, und ich werde mich daran messen lassen: Ich glaube, dass ein Stefan Niggemeier, der einen Artikel schreibt und dafür 953 Kommentare bekommt (bis selbst er ermattet die Kommentarspalte schließen muss), die bessere Medienmarke ist als eine, die 953 Artikel schreibt und dabei nur einen Kommentar bekommt, den sie wirklich liest, beachtet und der sie zum Reagieren verleitet. Und bessere Marke heißt: Den einen wird es in 20 Jahren noch geben. All die anderen nicht.

Was Journalisten denken, wenn Sie „Sparpaket“ hören

Wir erleben am so genannten Sparpaket gerade ein Paradebeispiel dafür, wie sehr unser Denken von Metaphern und Verständnisrahmen bestimmt wird – und wie wenig von rationalen Gedanken. Und natürlich, wie diese Tatsache benutzt wird, um Politik durchzusetzen.

Das Wort „Sparen“ setzt bei uns eine Kette von Assoziationen in Gang, die seit der kleinsten Kindheit verankert sind. Sparen ist nötig, wenn man etwas möchte, es wird belohnt und ist oft unumgänglich. Vor allem aber ist Sparen immer verbunden mit einem persönlichen Budget: Familien sparen für den Sommerurlaub, einen neuen Fernseher oder, per Bausparvertrag, auf ein Haus. Und wenn eine Familie – gerade eine gern genutzte und kaum hinterfragte Phrase – „über ihre Verhältnisse gelebt hat“, dann muss sie sparen, um das Konto wieder auszugleichen. Das entspricht in den Augen vieler Kommentatoren der heutigen Haushaltssituation der Republik. Zumindest wird es so dargestellt. Und, wegen der tief verankerten Sparmetapher in unserem Unterbewusstsein, quasi instinktiv verstanden.

Das Problem dabei ist, dass der öffentliche Haushalt mit dem privaten Haushalt einer Familie oder eines Unternehmens sehr wenig gemein hat. Wenn wir privat Geld ausgeben, dann ist es für uns weg. Wenn wir als Allgemeinheit aus unserem Staatshaushalt Geld verteilen, dann ist es in einer anderen Tasche, kann aber trotzdem auf vielen Ebenen unserem gemeinsamen Wohlstand dienen. Um nur eine der häufigsten metaphorischen Phrasen zu erwähnen: Es wird gerne angeführt, die Schulden, die wir heute machen, lasteten auf kommenden Generationen. Das ist natürlich überhaupt kein Automatismus, vor allem nicht in einem Land mit einer Sparquote wie der deutschen. Würden die Deutschen, die heute in der Lage sind, Geld zu sparen, dieses Geld über Bundeswertpapiere dem Staat zur Verfügung stellen, dann bekämen sie oder ihre Kinder es im Gegenteil mit Zinsen zurück, während heute davon wichtige Investitionen in die Zukunft getätigt werden könnten. In jedem Fall wird jemand an den Schulden verdienen, warum also nicht wir? Abgesehen davon, dass der Staat sein Geld ja nicht einfach ausgibt, sondern investiert: In Infrastruktur, Bildung oder zumindest – im Falle der Transferleistungen – in die Binnennachfrage.

Sparen ist also nicht gleich Sparen, aber die politische Auseinandersetzung wird sehr bewusst über diese Verständnisrahmen geführt – was man schon daran sieht, dass dieses so genannte Sparpaket mit faktischem Sparen, dem Zurücklegen von Geld für schlechtere Zeiten oder große Anschaffungen, überhaupt nichts zu tun hat.

Die Metapher vom Sparen hat einen erwünschten Nebeneffekt. Wenn man den Staat unterbewusst als privaten Haushalt versteht, der weniger Geld ausgeben muss, weil er eben nicht mehr hat, der findet den Staat in einer Situation, in der er „schmerzhafte Einschnitte“ machen muss, wie eine Familie, die ihre jährliche Spende an eine wohltätige Organisation einschränken muss, weil sie das Geld dafür eben einfach nicht hat. So scheint es plötzlich unumgänglich, arbeitslosen, alleinerziehenden Müttern von Säuglingen auch noch die 300 Euro Kindergeld zu streichen, die ihnen nach ordnungspolitischen Gesichtspunkten ja nicht mehr zustehen, seitdem Frau von der Leyen aus dem Erziehungsgeld das Elterngeld und damit einen Lohnersatz gemacht hat. Analog zur Verantwotung einer Familie für ihre privaten Finanzen wird die Verantwortung des Staates (also von uns allen) für seine Finanzen über das gestellt, was eigentlich die Kernaufgabe des Staates ist: Seinen Bürgern die Möglichkeit zu bieten, in Freiheit zu prosperieren, und sie vor den Folgen der großen Lebensrisiken zu schützen.

Das große Problem ist, dass die große Erzählung vom Sparpaket schon nicht mehr diskutiert werden kann, wenn man die Begrifflichkeit und damit die Metapher akzeptiert hat. Innerhalb des Verständnisrahmens Sparpaket sind nur noch Details zu kritisieren, nicht mehr die grundsätzliche Entscheidung darüber, was wir von und mit unserem Staat gestalten wollen. Es fehlen die Worte dafür.

Natürlich ist dieses Sparpaket nicht „gerecht“, und ich kann nicht eine Sekunde lang glauben, dass irgendjemand, der das behauptet, es wirklich denkt. Was für ein unfassbares Arschloch müsste das sein. Wenn wir es analog zu dem Beispiel von der Familie betrachten, die überlegt, welche wohltätige Spende sie in diesem Jahr einspart, dann müsste man sagen, natürlich wäre es zum Beispiel berechtigt, wenn sie weiter für die Minenopfer überweist aber nicht mehr für die missbrauchten Kinder. Aber erstens ist das zwar berechtigt, aber weit von jeder Definition von „gerecht“, und zweitens befinden wir uns schon wieder in einer falschen Metapher: Empfänger von Transferleistungen in Deutschland erhalten keine Spenden, sie bekommen das, was ihnen zusteht, was uns allen in ihrer Situation zustände.

Ihnen das wegzunehmen, weil wir eine Euro- oder was auch immer Krise haben, für die die Bürger Deutschlands am wenigsten können, ist nicht nur ungerecht. Es widerspricht dem Versprechen von dem, was dieses Land ist. Es verleugnet das, was wir von unserem Staat wollen.

Und da ist sie plötzlich, die große Metapher, die niemand zu benutzen wagt gegen das jämmerliche Sparen und Stutzen, gegen die Interessenpolitik der Lobbys. Die Metapher ist Deutschland. Wir alle. Es geht nicht um einzelne Familien, die sich gegen diesen Staat behaupten, sondern darum, dass wir alle gemeinsam mit der Gegenwart umgehen müssen, und das braucht die Bereitschaft von allen. Aber dann ist es nicht einmal mehr eine echte Herausforderung.

Nur so, als Beispiel: Ein Paket von gut 80 Milliarden über drei Jahre bei einer Bevölkerung von gut 80 Millionen benötigt rund 1000 Euro von jedem, also 333 Euro pro Jahr. Das bedeutet, eine Alleinerziehende, die von Hartz IV lebt und in Zukunft die 300 Euro Elterngeld nicht mehr erhält, gibt während eines Jahres für sich und ihr Kind fast doppelt so viel, wie sie innerhalb von drei Jahren müsste – und finanziert damit einen unangetasteten Millionär und sein Kind mit.

Und das kriegen wir nicht anders geregelt? Das ist das, von dem uns Medien erzählen wollen, es wäre gerecht und alternativlos? Das ist Deutschland?

Mein Deutschland ist das nicht. Da bin ich Patriot.

Das Sparpaket und die Deutungshoheit

Ich habe persönlich einige Probleme mit der journalistenschulmäßig geforderten Trennung von Nachrichten und Meinungen, weil sie letztlich für utopisch halte. Sprache transportiert nie reine Fakten, und journalistische Sprache schon gar nicht, denn sie soll ja gerade lebendig und assoziativ sein. Rein faktische, korrekte Sprache braucht es eher, wenn es darum geht, Gesetzestexte so zu formulieren, dass eine Vielzahl von verschiedenen Fällen unter ihnen subsummiert werden kann. Und Gesetzestexte sind im Regelfall nicht besonders leserfreundlich.

Insofern habe ich kein Problem damit, wenn Medien ihre Meinung in nachrichtliche Berichte einfließen lassen. Im Gegenteil, ich finde es befreiend, wenn zum Beispiel der Economist Sachverhalte in einem Satz zusammenfassen kann, weil er gar nicht versucht, alle Argumente in einem Konflikt aufzuzählen, sondern schlicht und einfach Position bezieht.

Im Fall des aktuellen, als historisch verkauften Sparpaketes der Bundesregierung müssen Medien in Deutschland Stellung beziehen, weil es tatsächlich einen Riss quer durch unsere Gesellschaft zieht. Und wie gewohnt tut das niemand mit mehr Verve als die Bild-Zeitung, die in einem Beitrag erst gar keine Zweifel aufkommen lässt: „Darum ist das Sparpaket gerecht“* heißt die Geschichte, und sie endet mit der Zusammenfassung:

Im Klartext: Es geht vor allem um Sozialleistungen, die entweder nicht das erreichen, was sie erreichen sollen, oder die Zusatzleistungen aus besseren Zeiten. Sie zu streichen, soll nicht gerecht sein? Lachhaft.

Demnach kann man Hartz-IV-Empfängern das Elterngeld ruhig streichen, weil es schließlich als Ersatz für Arbeitslohn gedacht war, genau wie Hartz IV an sich schon. Und das ist ordnungspolitisch tatsächlich ein sauberes Argument. Dazu muss man der Meinung sein, dass die Hartz-IV-Sätze auch für Kinder ausreichen, aber auch das kann man irgendwie vertreten. Darum geht es mir hier nicht. Ich bin erstaunt über die Vokabel „lachhaft“. Denn ich hatte bisher zwei nicht besonders gut durchdachte Halbüberzeugungen.

Die erste ist: Bild wird im Zweifel das schreiben, was die Mehrheit der Menschen hören wollen. Und zweitens werden sie ihre Menschenverachtung immer genau so schlau verbrämen, dass man sie ihnen nicht direkt vorhalten kann. Aber offensichtlich braucht der Bild-Schützling Guido Westerwelle inzwischen direktere Unterstützung.

Eine Frau, die ein Kind bekommt und von Hartz IV abhängig ist, braucht Hilfe. Ihr diese Hilfe zu gewähren ist ein Gebot der Menschlichkeit und etwas, auf das eine Gesellschaft stolz sein kann. Ihr einen Großteil davon zu streichen kann in bestimmten Haushaltssituationen selbstverständlich unumgänglich sein, aber darauf zu bestehen, dass es „gerecht“ ist und jede Gegenposition „lachhaft“, ist nichts als menschenverachtend. Ich muss zugeben, dass mich zwar die Position der Bild in diesem Fall nicht erstaunt, wohl aber die Offenheit, mit der sie vertreten wird.

Die große Linie ist nicht geheim: Bild bezeichnet Vorschläge zur Erhöhung des Spitzensteuersatzes als „Schröpfen“ von Reichen und lässt den unerträglichen Ernst Elitz passend kommentieren:

Das ist der gute Deutsche: Er rackert, alles gelingt ihm, er hat Achtung vor seinem Nachbarn.
Auf ihn sind wir stolz!

In den Parteizentralen hingegen säßen Prototypen des „hässlichen Deutschen“, die anderen ihren Erfolg nicht gönnten.

Der gute Deutsche, der rackert. Der Arbeitslose, dem mehr zu geben als den Sozialhilfesatz, nur weil er ein Neugeborenes zu versorgen hat, nicht gerecht ist, sondern allein der Gedanke daran „lachhaft“. Ich hatte das in dieser Schärfe nicht erwartet, und ich glaube, dass diese Art der Diskussion – die nicht mehr fragt nach Notwendigkeiten der Haushaltspolitik, sondern die trennt nach guten Deutschen, auf die wir stolz sind, und schlechten Deutschen, die nur faul die Hand aufhalten – einen Keil in das Land treibt.

Allerdings auch zwischen bild.de und seine Leser: In der Abstimmung direkt unter dem eindeutigen Artikel bewerten bis jetzt 61 Prozent von angeblich 180000 Abstimmenden das Sparpaket als ungerecht.

*Dass die Überzeugung in Wahrheit nicht einmal in der Redaktion von bild.de flächendeckend vertreten ist, sieht man an der URL des Beitrages: http://www.bild.de/BILD/politik/2010/06/08/merkels-milliarden-sparpaket-wie-gerecht/ist-es-wirklich.html. Der letzte Teil deutet darauf hin, dass die Titelzeile einmal als Frage formuliert war: „Ist es wirklich ungerecht?“ Oder so.

Linktipp (4)

Die Journalisten Christian Frey und Kai Schächtele sind auf eigene Faust (und auf eigene Rechnung) unterwegs von Kapstadt nach Johannesburg und werfen einen Blick hinter die Kulissen der WM. Darüber berichten sie auf ihrem Blog „Die WM – Ein Wintermärchen?“, unter anderem in großartigen Audio-Slideshows. Es ist großartig. Und hat, nebenbei, verdient, dass man die beiden mit einer Spende unterstützt, damit sie die Kosten wieder rauskriegen (und hoffentlich noch ein bisschen mehr).

Vier Sätze für den Journalismus

Großmeister Dirk von Gehlen, Chefredakteur von jetzt.de, macht über seinen Blog eine Umfrage unter bloggenden Journalisten. Da fühle ich mich angesprochen. Auch deshalb, weil er mich darauf angesprochen hat. Und weil selbst ich nicht machen kann, dass der VfL Bochum ordentlichen Fußball spielt, finde ich, wenigstens bei dieser anderen Sache könnte ich mitmachen und vier Sätze vervollständigen. Hier sind die Sätze.

Das sollte jeder Journalist heute lernen:

Nutzerbeteiligung macht den Journalismus besser, wenn …

In zehn Jahren werden wir uns darüber wundern, dass in der heutigen Debatte …

So könnte ein Geschäftsmodell für den Journalismus von morgen aussehen:

Und das sind meine Antworten.

Das sollte jeder Journalist heute lernen: Das Selbstbewusstsein, dass er ein lebenswichtiges Produkt herstellt. Und das Handwerk, es ordentlich zu machen.

Nutzerbeteiligung macht den Journalismus besser, wenn … man es erkennen und damit leben kann, dass viele Nutzer schlauer sind als man selbst.

In zehn Jahren werden wir uns darüber wundern, dass in der heutigen Debatte … die Unterscheidung zwischen analog und digital so eine große Rolle gespielt hat. Es geht um den Inhalt, nicht um die Form, in der er vorliegt.

So könnte ein Geschäftsmodell für den Journalismus von morgen aussehen: Nachrichten werden mit einem Laser auf Bratwürste tätowiert, so dass man sie vor dem Essen lesen kann. Das ist aber, wie gesagt, nur ein Modell. Es wird noch eine Million andere geben.