BILD-Reporter gehen dahin, wo es weh tut. Anderen weh tut.

Die Hamburger Senatskanzlei hat mich eingeladen, auf einer Veranstaltung zum Thema „Europa in den Medien“ mit Paul Ronzheimer zu diskutieren, dem Mann, der Griechenland öffentlichkeitswirksam die Drachme zurückgeben wollte („Das wäre auch für unseren Euro das Beste“) und es umschreibt als „Land der Bankrotteure und Luxusrenten, Steuerhinterzieher und Abzocker.“ Natürlich habe ich das sofort zugesagt. Ich würde sehr gern öffentlich mit Paul Ronzheimer diskutieren.

Aber Paul Ronzheimer kneift. Er hat seine Teilnahme an der Veranstaltung wieder abgesagt, als er hörte, dass er mit mir diskutieren soll. Er würde zwar kommen, aber nur wenn jemand anderes da säße als ich. Der Mann, von dem die markigen Zitate oben stammen, ist außerhalb seiner präpotenten Prosa ein kleiner Feigling. Ich habe ihn per Mail gefragt, ob man solche wie ihn im BILD-Stil eher Schiss-Reporter oder Reporter-Schisser nennen sollte – aber er redet ja nicht mit mir.

Dabei ist es keineswegs so, dass er grundsätzlich lässig ignoriert, was über ihn geschrieben wird. Wenn er meint, sachliche Fehler in einem Beitrag über sich entdeckt zu haben, dann schickt er auch schonmal Richtigstellungen an Blogger mit dem Hinweis, ihn doch beim nächsten Mal direkt zu fragen. Er Antwortet auch auf Fragen, die ihm Menschen auf Facebook schicken. Auf eine kritische Frage von mir reagiert er dann allerdings nicht mehr.
Paul Ronzheimer hat sich für die Veranstaltung einen angenehmeren Gegenüber erbeten, und er kriegt ihn offenbar. So kann er dann wieder Geschwurbsel abgeben wie im Studenten-Magazin Campus der Zeit, das ihn zu den demütigenden Bildern fragt, auf denen er alten, verzweifelten Omis auf dem Athener Omonia-Platz Drachmenscheine in die Hand drückt wie der reiche Onkel aus Amerika:

Ronzheimer: Ich habe viel darüber nachgedacht, und es war sicherlich Boulevard an der Grenze. Meine Idee war: Griechen auf der Straße zu fragen, was sie über eine Rückkehr zur Drachme denken. Dazu kam das Foto mit mir und den Scheinen in der Hand. Ja, das hat polarisiert. Die Entwicklung ein Jahr später gibt uns aber in der kritischen Haltung zu den Hilfsmaßnahmen recht.

Wenn er das glauben würde, könnte er es diskutieren. Aber natürlich weiß er, dass selbst wenn er inhaltlich recht hätte (hat er nicht), es nicht darum geht, sondern um die Frage, ob man als Journalist für billige Witze leidende und verängstigte Menschen demütigen und beleidigen darf. Er meint: ja, darf man – will da aber nicht öffentlich mit jemandem drüber sprechen, von dem er weiß, dass er kritischere Fragen zu erwarten hat, die er nachträglich nicht mehr redigieren kann. Etwas armseligeres habe ich von einem Erwachsenen noch nie erlebt, glaube ich. Meine beiden kleinen Töchter stehen männlicher erwachsener zu dem, was sie anstellen.

In dem Zeit Campus Interview erklärt Ronzheimer noch, warum er sich oft gerne die Zeit nimmt, Menschen zu erklären, dass BILD ja eigentlich gut ist. Ich möchte das ganz kurz wiederholen, weil es als Argumentation sehr originell ist: Ronzheimer meint, dass was er macht gut ist, weil ja die BILD gut ist. Nun ist er vielleicht nicht das schärfste Messer im Block und offenbar kein Intellektueller, aber was muss man rauchen, um so etwas zu glauben? Es ist natürlich so: Ich glaube nicht einmal, dass die BILD gut ist – aber wenn sie es wäre, dann wäre es Ronzheimer noch lange nicht.

Er ist stattdessen der Reporter-Schisser. Nicht nur schlecht, sondern auch noch feige.

 

Korrektur: Ich habe nach einigen richtigen Hinweisen das falsche Adjektiv „männlicher“ gegen das korrektere „erwachsener“ getauscht. Meine Töchter sind natürlich nicht männlicher, sondern mutiger, stärker und lässiger. Leider alles nicht abgedeckt durch „männlich“, sonst wäre ich das ja auch.  

41 Antworten auf „BILD-Reporter gehen dahin, wo es weh tut. Anderen weh tut.“

  1. Mal ehrlich, man mag von dem Mann halten, was man will, aber nach solchen Worten würde ich mich auch nicht auf eine Bühne mit Ihnen setzen.

    Mal ehrlich, bei dieser Diskussion wären doch keine sachlichen Inhalte gelaufen. Polemik, im besten Fall auf beiden Seiten, im schlechten Fall ist einer besser als der andere und macht ihn nieder. Das ist wie wirtschaftsliberaler FDP-Mann gegen Fundigrünen, der eine weiss die Moral und politische Korrektheit auf seiner Seite, der andere glaubt sich in der Wirklichkeit zu befinden.

    „Ich würde sehr gern öffentlich mit Paul Ronzheimer diskutieren “ Wer hier mitliest, weiss, dass das eine Lüge war. Da hatte jemand schon das Schwert in der Tasche.

  2. Bevor Sie mich öffentlich einem Lügner nennen, sollten Sie vielleicht vorher mal nachgucken: Ich diskutiere da Thema seit Jahren öffentlich mit allen möglichen Leuten. Finden Sie dich bitte ein Beispiel, wo ich unsachlich war, bevor Sie mir Lügen vorwerfen. Und um das sachlich zu Ende zu bringen: Netter Versuch, Lügner!

  3. Anstelle von Paul Ronzheimer (bei seinem Namen habe ich seiner Einstellung wegen immer eine n/t-Schere im Kopf) würde ich auch nicht mit einem Michalis Pantelouris diskutieren wollen. Wer geht schon freiwillig zu seiner eigenen Hinrichtung? Wer (außer vielleicht Johnny Knoxville) bindet sich freiwillig auf dem Marktplatz an einem Pfahl und lässt sich mit Eiern bewerfen und bespucken (bildlich gesehen)? Wer stellt sich freiwillig hin und demaskiert sich endgültig als derjenige, für den ihn sowieso schon alle vernunftbegabten und geschichtsbelesenen Menschen halten?

  4. Naja , so beschissen ich auch die BILD samt Reporter finde, ihr Text ist such nicht gerade freundlich. Anderen Menschen vorwerfen, dass sie Menschen beleidigen, dann jedoch selbst mit Beleidigungen um sich werfen ( meine kleinen Töchter sind männlicher, Schiss-Reporter) ist entweder billige Taktik um zu provozieren oder einfach nur ein übersteigertes Ego.

    Sorry so wird das nichts.

  5. Aber das weiß man doch, dass bei BILD nicht diskutiert wird. BILD repräsentiert den einen Typen, der – in der Menschenmenge versteckt und diese dabei meint, hinter sich stehen zu haben – mit Steinen oder Kot auf das Opfer/den Feind wirft, spöttisch lacht und sich wieder verkriecht, jedoch nicht ohne noch loszulassen, dass er nur getan hat, was die Menge wollte. Man kennt das in etwa von damals auf dem Schulhof. Dieses eine, ätzende Großmaul, das für sich genommen eine ganz schön arme Sau und Heulsuse ist.

  6. Dieser Ronzheimer ist ein übler Bursche und seine Arbeitsstätte & Kollegen nicht minder.
    Ein polemischer, ironischer Artikel über ihn & s seinesgleichen wäre besser, treffender und würde uns auch mehr Spaß machen. Aber das hier oben? Ich gebe
    „Oliver l on 4. November 2013 at 09:42“
    Recht.

  7. Wenn es nach mir ginge, müsste man die Bildzeitung
    und Ihre Schreiberlinge verklagen – beim Bundesverfassungsgericht – Grund: über Jahre/Jahrzehnte mutwilliges und vorsätzliches Missachten des Artikels 1 Abs 1
    des GG:…. DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR….
    Leider gilt das nur gegen den Staat !

  8. @ Oliver I: Ja, dieser Blogartikel ist unfreundlich, aber eben nur ein Echo. Und echte Beleidigungen finde ich hier keine. Das mit den Töchtern ist eine legitime Meinungsäußerung (ähnlich wie „Das hätte mein vierjähriges Kind genauso gut gemalt“ über ein mordernes Kunstwerk). Und die Variationen zum Thema Schiss-Reporter sind zugegebenermaßen an der Schmerzgrenze, aber letztlich nur eine boulevardmäßig verdichtete und um eine Spekulation zum Motiv ergänzte Kurzfassung der Feststellung, dass Herr Ronzheimer eben nicht diskutieren will.

    Man darf so zarte Pflänzchen wie Herrn Ronzheimer natürlich nicht zu hart anfassen, sonst ziehen sie die Blätter ein und verkümmern. Dabei hat der Mann doch das Klima selbst mitherbeigeschrieben, das ihm jetzt zu rauh ist. Und hätte Herr Pantelouris sich einer Podiumsdiskussion mit Herrn Ronzheimer verweigert, hätte letzterer sicher ein paar warme Worte darüber in seiner Zeitung verloren, meinen Sie nicht? In seinem bekannten, ähm, prägnanten Stil. Wenn solche Leute mal die Hucke vollkriegen, kann ich da nur wenig Mitgefühl aufbringen.

    Dabei gehe ich eigentlich mit Jeeves konform, ein ironisch-polemischer Artikel wäre spaßiger gewesen und hätte besser getroffen. Florett statt Vorschlaghammer, sozusagen.

  9. So, wie du hier argumentierst, würde ich als Ronzheimer auch nicht mit dir diskutieren wollen. Nicht aus Schiss, sondern weil du derart mit Vorurteilen beladen bist, dass eine Diskussion nicht zu einem Erkenntnisgewinn führt.

    Man schaue sich nur deinen Artikel über den aufgeblähten griechischen Beamtenstaat an. Da wird wild mit Deutschland verglichen und „bewiesen“, dass Griechenland gar nicht so viele Beamte hätte. Deutschland hat 4,6 Millionen und Griechenland (hochgerechnet) 5,5 Millionen.

    Dass dem eh schon recht großen deutschen Beamtenheer die mehr als 10-fache Wirtschaftsleistung (inkl. entprechend höheren Steuereinnahmen) gegenüber steht, fällt dabei freilich unter den Tisch.

    Das ist bei dir eben unwichtig, wenn es um einen Staat und eine Bevölkerung geht, welche weit über ihre Verhältnisse leben.

    Das heißt natürlich nicht, dass Ronzheimer im Recht wäre. Ideologietechnisch gesehen nehmt ihr euch nichts. Ronzheimer hat aber wenigstens ab und zu noch die Fakten auf seiner Seite.

  10. Zitat von Wilz: „Das ist bei dir eben unwichtig, wenn es um einen Staat und eine Bevölkerung geht, welche weit über ihre Verhältnisse leben. “

    Oh hoppla, da hat die BILD-Propaganda aber ganz schön eingeschlagen. Die Situation in Griechenland ist sehr kompliziert und es gibt etliche Medien, die diesen „gordischen Knoten“ aufzulösen versuchen. Das wird aber immer wieder durch Ronzheimer und Konsorten sabotiert, die dann die einfachen Parolen rausplärren. Und Leser wie Sie machen sich nicht die Mühe, sich durch das Dickicht denken zu wollen. Die Griechen haben über ihre Verhältnisse gelebt. Ist doch ganz einfach! Verwirrt mich nicht mit Tatsachen!

    Übrigens, Ihr Satz, Ronzheimer habe „wenigstens ab und zu“ die Fakten auf seiner Seite, ist dann auch komplett falsch: Ronzheimer hat die Fakten nicht auf seiner Seite, denn das bisschen Rest, das in seinen Aussagen an „Fakten“ drin steckt, ist so verdreht und pervertiert, dass man es nicht als „Fakten“ bezeichnen kann.

    Und ja, auch ich finde es feige, dass Ronzheimer nicht diskutieren will. Aber was erwatet man eigentlich von so einem?

  11. „Meine beiden kleinen Töchter stehen männlicher zu dem, was sie anstellen“ – ich weiß, es ist nur eine Kleinigkeit – die stört mich aber (nicht zuletzt als Vater einer Tochter). Wieso soll das Zuetwasstehen irgendetwas mit Männlichkeit zu tun haben? Und hier wird es auch noch ausdrücklich gegen kleine Mädchen gestellt. Ich erschrecke, wenn ich so etwas lese, weil ich mir die Frage stelle: Wenn jemand so etwas schreibt – was für ein Bild von Männlichkeit (und Weiblichkeit) hat er? – Wie gesagt, ich weiß – nur eine Nebenbemerkung zu einem eher unwichtigen Satz. …

  12. Diejenigen, die Verständnis für Ronzheimers Ablehnung äußern, weil Herr Pantelouris sich ja auch nicht gerade freundlich über ihn äußert, haben insofern recht, als Bezeichnungen wie „Reporter-Schisser“ etc. nicht die feine englische Art sind. Nur: Müsste jemand, der so austeilt wie Ronzheimer, so etwas nicht aushalten? Selber über Jahre hinweg pauschal gegen ein ganzes Volk hetzen (das für europäische Verhältnisse übrigens schon immer mehrheitlich arm war und durch die Sparmaßnahmen immer mehr verarmt) und es selber nicht aushalten können, wenn der Bild-Jargon auf einen selber angewendet wird? Mal abgesehen davon, dass ich bezweifle, dass Herr Pantelouris auch auf dem Podium mit solchen Begriffen um sich geworfen hätte, wenn es denn zur Diskussion gekommen wäre: Das finde ich schon mehr als feige. Aber es überrascht mich nicht im geringsten.

  13. Ich stimme dem „Beobachter“ voll zu, mir ist das mit den Töchtern, die „männlicher“ zu ihren Taten stehen, auch unangenehm aufgefallen und finde es gut, dass Sie das nun geändert haben. Danke, „Beobachter,“ für Ihre gar nicht so nebensächliche Bemerkung.

  14. Ich hatte, natürlich aufgrund meiner Haltung zur BILD (oder eher: bild), sehr viel Spaß beim lesen und erfreute mich auch sehr der Korrektur der „Männlichkeit“, stellte mir anschliessend doch die Frage, ob man einen Menschen derart in seinem Blog angreifen darf. Eine schwierige Situation. Wäre mir der Ronzi symphatisch gewesen, hätte ich um mehr Sachlichkeit gebeten, wäre ich jünger, hätte ich nach stärkeren Attributen für diesen Journalisten geschrieen.
    Im Endeffekt messe ich den Angegriffenen jedoch nach seine eigenen Masstäben und gratuliere zu der gelungenen Einschätzung dieses volksverhetzenden Populisten.

  15. warum sollte Michalis Pantelouris den Schmierfink Ronzheimer nicht nennen dürfen, was der ist? Er ist ein Feigling. Große Klappe, nichts dahinter. So ist das bei den Bild-Schreiberlingen eben. Vom Schreibtisch aus, mit einer schlagkräftigen Rechtsabteilung im Rücken und einem Blatt mit Millionenauflage kann man sich schier jede Dummheit und Dreistigkeit leisten, kann Lügen streuen und Hetze gefahrlos betreiben. Das Geschäftsmodell dieser Typen ist nicht die Information mit Fakten, sondern Stimmungsmache. Die dumme Leserschaft merkt im Allgemeinen wenig. Der kann man zwei Woochen später das glatte Gegenteil dessen verkaufen, was man zwei Wochen zuvor behauptete. Bei solchen Voraussetzungen und im Wissen, daß sich Opfer schlecht bis gar nicht wehren können, weil sie Angst haben müssen, noch mehr fertig gemacht zu werden, ist jede Hetze und jede Lüge leicht.

    Wenn Ronzheimer auch nur ein wirkliches Argument für sein dummes Geschreibsel zu präsentieren hätte, könnte er sich auf eine Diskussion mit Michalis Pantelouris gefahrlos einlassen. Das Argument, mit Michalis Pantelouris zu diskutieren lohne nicht weil dieser ohnehin schon so dermaßen mit Vorurteilen beladen sei, daß eine Diskussion nicht zu einem Erkenntnisgewinn führt, ist eine ganz schwache Argumentation.

    Wer, wie Ronzheimer, lospoltert, der sollte auch in der Lage sein, seinen Standpunkt vor einem Gegner zu vertreten, der kräftig dagegen hält. Aber Ronzheimer geht es nicht ums Diskutieren, um die Auseinandersetzung mit eigenen Argumenten und jenen der Gegner. Ronzheimer geht es darum, seine Sicht der Dinge als einzig Wahre stehen zu lassen. Schließlich baut sich Ronzheimers Honorar auf genau dieser Hetze, die er betreibt, auf.

    Eine Diskussion, bei der die Gefahr besteht, daß die Hetze Ronzheimers bloßgestellt wird und von den Überzeugungen Ronzheimers beim Zuschauer allenfalls ankommt, daß er nichts weiter als ein Dummschwätzer ist, einer solchen Diskussion muß ein Ronzheimer aus dem Wege gehen. Sie würde für ihn nur gefährlich werden und seine Arbeitsgrundlage ins Wanken bringen.

    Und zuletzt: wer, wie Ronzheimer austeilt, der muß auch einstecken können. Und gegen die geifernd schamlose Hetze Ronzheimers sind Äußerungen wie „Schisser-Reporter“, „Reporter-Schisser“ oder „Feigling“ geradezu harmlos.

    Typen wie Ronzheimer haben eine Verantwortung und eine Verpflichtung, nämlich die Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit und die Verantwortung gegenüber der Wahrheit und den Informationen, die sie weitergeben. Auch eine Verantwortung für das, was sie damit auslösen oder hinterlassen. Dieser Verantwortung werden Typen wie Ronzheimer aber nicht gerecht. Und der Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit kommen sie nicht in genügendem Maße nach.

    Und deshalb ist es völlig gerechtfertigt, ja sogar eine Pflicht vor der Demokratie, daß man Typen wie Ronzheimer bloßstellt und deutlich sagt, was Sache ist.

  16. Ich finden am obigen Artikel gar nichts Schlimmes.
    Was ist schon dabei jemanden dazu herauszufordern, das in den Mund zu nehmen und zu verteidigen, was derjenige vorher vollmundig mit Tinte bereits zu Papier gebracht hat.

    Nur ein Feigling und Lügner stellt sich einer solchen Diskussion nicht, weil man sich hinter dem geschriebenen besser als hinter dem gesprochenen Wort verstecken kann.

    Die Enttäschung über mangelnde Diskussionsbereitschaft wie oben geschehen polemisch / angreifend zum Ausdruck zu bringen ist daher meiner Meinung nach nur eine adäquate Antwort auf ebenso polemische und angreifende Berichterstattung gegenüber den Griechen. Zu der Aktion mit den Drachmen und den Omis fehlen mir ohnehin die Worte…

    Außerdem muss ein Journalist das abkönnen. Dass Journalisten aber Meister im Austeilen, aber Luschen im Einstecken sind, hat ja Fr. Gaschke gerade erst wieder bewiesen.

    Und zum Thema ‚Beleidigung‘ / ‚Persönlichkeitsrechtsverletzung‘ fällt mir das Urteil zu ‚Friede sei mit dir / Pimmel über Berlin‘ gerade ein: „Die Kammer hält dafür, dass derjenige, der – wie der Kläger (Kai Diekmann) – bewusst seinen wirtschaftlichen Vorteil aus der Persönlichkeitsrechtsverletzung anderer sucht, weniger schwer durch die Verletzung seines Persönlichkeitsrechtes belastet wird. Denn er hat sich mit Wissen und Wollen in das Geschäft der Pesönlichkeitsrechtsverletzungen begeben.“

    Guten Tag

  17. Das wäre aber auch eine kurz Diskussion geworden, denn eine Meinung fusst ja vor allem auf Fakten. Und die „Fakten“ der BLÖD-Zeitung sind ja nicht der Rede wert. Zuerst widerlegt man genüsslich deren Unsinn und dann die darauf aufgebaute Meinung. Natürlich traut sich keiner mit diesem Hintergrund in eine Diskussion. Aber ich hätte da Abhilfe: Maskenbildner sind wahre Künstler darin, Menschen zu verändern. Nimm Dir ein Beispiel an Hape Kerkeling und bau eine neue Identität auf und komme als griechischer Ministerialbeamter Aristou Celapadopolous^^ Und wenn das auffliegt, muss der Rotzi schon von der Bühne stürmen und das Feld Dir überlassen. Ein öffentlichkeitswirksamer Sieg.

  18. Ich hatte diese widerwärtige Hetze schön völlig verdrängt. So gesehen wäre eine Diskussion fast schon zu zivilisiert für diesen … Schisser, lassen wir das „Reporter“ doch einfach weg, auch wenn der Berufsstand de facto ausgestorben ist und man niemanden mehr damit beleidigen kann.

    Es würden aber auch danach zig Millionen Deutsche bleiben, die diesen Blödsinn in ihr Allgemeinwissen oder eben besser allgemeines Nichtwissen verbaut haben. Ich fürchte, ohne eine Pocher-Becker-mäßige Begegnung würde das so oder nicht weiterhelfen.

  19. Ein sehr guter Kommentar, Harald, triffst du doch mit deiner Meinung den Nagel auf den Kopf.
    Anzumerken ist vielleicht noch, dass R. mit seinem Geschreibsel einen Großteil seiner Klientel (den der Bild-Leser) bedient, die diese Art von Hetze und Brandstiftung wollen und sich ihr, ohne selber nachzudenken, bedingungslos hingeben um dann das hirnrissige Gedankengut des R. weiterzuverbreiten, in der Hoffnung, dass viele gegen die ach so Bösen, die uns an den Brotkorb wollen, aufbegehren.
    Getreu dem Motto der BILD: Wir bilden dir deine Meinung!“

  20. Eines bleibt im Dunkeln. Wenn jemand eine Diskussionsteilnahme absagt, bleibt er weg. Warum muss deshalb jemand anders wegbleiben?
    Hat die Senatskanzlei eine schlüssige Erklärung, warum sie sich dem „Ich bleibe sonst weg“ des Herren Ronzheimer gebeugt hat?

  21. wenn ich ehrlich sein verstehe ich nicht, warum man diesen Herrn nicht als das bezeichnen darf was er ist. Ein feiger Hetzer, der auf Kosten anderer Auflage macht. Dem keine Widerlichkeit zu extrem ist , um sie nicht zu schreiben. Der auf nichts und niemanden Rücksicht nimmt. Seltsam das ausgerechnet auf ihn Rücksicht genommen werden soll. Aber ich glaube das zu einer Diskussion niemand der BILD bereit wäre. Selbst der Oberkrakeeler Diekman nicht. Der auch zu der Sorte gehört die zwar austeilen können (und das reichlich), aber selber nichts einstecken können. Von daher wundert mich nicht das dieser Herr seine Teilnahme abgesagt hat. Eben ein schissender Quasrtalsstänkerer…

  22. Schade, dass die Senatskanzlei nicht soviel Courage hatte, dann eben Ronzheimer wieder auszuladen und Pantelouris einen anderen Diskutanten zu geben.

  23. also, bei den ganzen „argumenten“ (hüstel) mit denen da oben diese feige & hinterhältige kreatur da oben in schutz genommen werden sollte, fehlte mir persönlich nur „ich kenne den. privat ist er ein ganz lieber.“ köstlich.

    es gibt da diese tollen zweiteiler „gewaltfrieden“ von fischerauer über den anfang der weimarer republik, in der der chefredakteuer der kreuzzeitung und seine hetztiraden gegen die „novemberverbrecher“ schön gezeigt werden.

    ich sehe keinen wesentlichen unterschied zwischen dem, was r. da tut und dem, was am ende zur ermordung von erzberger und rathenau führte.

    ein dämlich selbstverliebter und – wie gerade erzählt – feiger hetzer.

  24. Das Früchtchen Rotzheimer ist in dem Artikel noch viel zu gut weggekommen.

    Für BILD und deren Gesindel gilt immer noch der Ausspruch von Max Goldt:

    „Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zuläßt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun.“

    http://www.bildblog.de/2696/die-beispiellose-misserfolgsgeschichte-von-bild/

  25. Ein bisschen nervt mich das Gerede von den Griechen, die über ihre Verhältnisse gelebt haben (by Wilz on 4. November 2013 at 10:41). Das haben sie zwar, was die Lohnerhöhungen angeht, aber 1. nicht so viel, wie ständig behauptet wird und 2. und vor allem: Hätten sie nicht über ihre Verhältnisse gelebt, hätten sie uns unsere Waren nicht abkaufen können. Exportweltmeister wird man schließlich nur, wenn es genügend Importeure gibt (die wir jetzt in den Ruin treiben). Dazu passt auch, dass bei den Militärausgaben nichts gekürzt wird (man rate, wer davon profitiert!), dafür bei den Rentnern und Arbeitslosen.

  26. Bravo, Herr Pantelouris, und Danke für die klaren Worte. Un ich beneide Sie für Ihre Zurückhaltung, ich persönlich wäre ja versucht, dem guten Herrn R. ins Gesicht zu Schei***.

  27. Diesen Hetzer wird man aber nicht kleinkriegen in dem man seine Sprache spricht. Wer andere als Gesindel, nicht männlich, Kreatur (!!!) o.ä. bezeichnet, der hat für mich und sicherlich auch für andere das Recht verwirkt als Moralapostel aufzutreten. Um jetzt auch mal ein wenig polemisch zu sein: man hat mir als Kind beigebracht, das nur weil andere Scheiße bauen ich nicht das gleiche machen muss. Im übrigen: Bei der Duskussion wäre es doch gar nicht ums Thema gegangen, sondern darum wer den anderen am besten fertigmachen kann. Nun denn wer es mag, der Sache dienlich ist es wohl weniger…

  28. Ich war immer froh, wenn in den Quasselrunden des Fernsehens zum Thema Griechenland Herr Michalis Pantelouris auftrat statt des Herrn Jorgo Chatzimarkakis.
    Ein Zusammentreffen der Herren Ronzheimer und Pantelouris würde ich mir gerne anhören und ansehen.
    Aber dieses Nachtreten gefällt mir nicht. Jeder hat das Recht und auch gute oder schlechte Gründe, an Diskussionen nicht teilzunehmen. Herr Ronzheimer ist ein umstrittener Journalist mit ungewissen Zukunftsaussichten, aber Herr Pantelouris ist ein ehemaliger Journalist, der sich jetzt als Olivenölhändler ausprobiert. Möge ihm das besser gelingen als Frau Gaschke ihre Umschulung zur Oberbürgermeisterin.
    Wer ist denn nun statt Ihrer gegen Herrn Ronzheimer angetreten?

  29. Der Typus Ronzheimer ist gerade im Boulevard häufig anzutreffen. Junger Journalist nutzt eine Nische, sucht sich zu profilieren, und je mehr er Headlines – egal wie – produziert, gefällt es der Chef-Etage. Im Boulevard steigt man sehr schnell auf.

    Das „- egal wie -“ führt zu einer häufig übersteigerten/falschen Selbstwahrnehmung. Sie halten sich dann wirklich für kleine Götter, sie bewegen sich in einem Paralleluniversum. In diesem Fall heißt es „Bild“, und Diekmann ist das Zentralgestirn. Er hebt den Daumen oder senkt ihn, ganz nach Belieben. Er muss sich dafür nicht rechtfertigen.

    Julian Reichelt ist ein weiteres trauriges Beispiel. Nie aus dem Springer-Mief herausgekommen, nie andere Blicke auf die Welt kennengelernt.

    Je mehr man diese Leute öffentlich angeht, desto mehr klammern sie sich an ihren Oberchef und verstärken ihre Scheuklappen-Polemiken. Sie „funktionieren“ so, wie Diekmann es haben will.

    Allerdings währt dieser „Ruhm“ nicht ewig. Gerade weil sie so angepasst sind, gerade weil sie sich eindimensional in den Dienst des Gossenblattes stellen, ist ihr Standing in einem solchen Haus wacklig. Wer streberhaft der Klassenbeste unter den Schmierfinken sein will, wird auf Dauer vom Chef der Schmierfinken eher verachtet.

    Im Boulevard geht es auch schnell wieder nach unten. Typen wie Ronzheimer kommen und gehen. Sie sind austauschbar.

  30. Tröstet Euch, es wird demnächst noch viel mehr Exemplare der Gattung Ronzheimer geben. Da sind so viele „Journalisten“ durch die lehrreiche Schule der Nullerjahre gegangen und haben gelernt, dass Auffalllen alles ist.

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