Schamlose Werbung für mein tolles neues elektrisches Buch!

Heute ist mein eBook „Hände weg von Griechenland“ in der Reihe Campus Keynotes erschienen. Ich finde das persönlich aus vier Gründen aufregend, von denen drei statthaft sind.

Hände weg von Griechenland Cover
Hände weg von Griechenland

Erstens, zweitens und drittens: Die Situation in der Krise in Griechenland ist verfahren, und das hat Auswirkungen weit über das kleine Land hinaus. Nicht deshalb, weil irgendetwas, das in der griechischen Wirtschaft oder der Wirtschaftspolitik passiert direkt schwer wiegende Auswirkungen auf Europa hätte. Das Land macht weniger als drei Prozent der Wirtschaftsleistung der EU aus, vergleichbar mit Hessen. Wenn Griechenland sich morgen in einen Frosch verwandeln würde, fühlte sich das für den Rest Europas an wie eine Rezession (außer für Waffenproduzenten. Aber wer hat Mitleid mit Waffenproduzenten?).

Die Auswirkungen sind andere: Der Umgang Europas mit der Krise zeigt den Umgang Europas mit dem gemeinsamen Projekt. Wenn Europa sich schlecht behandelt wird es ihm gehen wie einem Menschen, der seine Vereinbarungen mit sich selbst nicht einhält: er kollabiert oder er wird ein Arschloch. Er verliert seine Gesundheit oder seine Werte.

Tatsächlich verliert Griechenland gerade die Reste seiner ohnehin suboptimalen wirtschaftlichen Gesundheit und verfällt in elendes Siechtum. Und Kerneuropa, leider unter deutscher Führung, verordnet den Ländern in Sünd-Europa das exakte Gegenteil dessen, womit Deutschland „besser als andere durch die Krise gekommen ist“, wie auch die Kanzlerin nicht müde wird zu betonen. Deutschland handelt gegen wirtschaftliche Vernunft, zumindest dann, wenn man die Vernunft auf ganz Europa anwendet. Ein Gesamteuropa aus gleichberechtigten Partnern. In Griechenland, Portugal, Spanien und einer ganzen Reihe von anderen Ländern wird das verstanden als Zeichen dafür, dass die Länder Kerneuropas kein Europa der Partner wollen. Die griechische Krise, zu der ja eine ganze Reihe von teilweise bizarren, kriminellen oder zumindest widerlichen Fehlleistungen der Elite des Landes beigetragen haben, gibt den Regierungen Kerneuropas dabei fadenscheinige Vorwände. Die „faulen, korrupten Griechen“ halt. Das ist albern, aber es verfängt. Und all diese Dinge auseinander zu klamüsern braucht ein bisschen Platz – mehr jedenfalls, als selbst ich ihn mir in meinen notorisch zu langen Blogbeiträgen hier nehme.

Deshalb bin ich irre glücklich darüber, Teil dieses großen Versuchs zu sein, ob sich nicht ein neues Format findet, das ich „die spannenden drei Kapitel eines Sachbuchs“ nenne (mein Buch hat übrigens fünf Kapitel. Ich bin offensichtlich nicht gut darin, mir Namen auszudenken). Diese Form der überlangen Reportage, „für den New Yorker zu lang und für ein Buch zu kurz“ finde ich ausprobierenswert. Ich habe keine Ahnung, ob das Format jemand außer mir lesen will. Ich mache es manchmal, aber ich halte auch eine perfekte Angelstelle für eine, an der außer mir keine Angler sind – obwohl ich weiß, dass das der Grund ist, warum ich praktisch nie einen Fisch fange. Soll heißen: Ich sehe ein, dass ich manche Dinge tue, die andere so nicht tun. Wo war ich? Ach ja: Experiment. Gute Sache. Ich bin dabei.

Und drittens habe auch ich immer noch keine Lösung für diese Urheberrechtsfrage. Ich weiß, dass mein eBook wie jedes andere kopiert und weitergegeben werden kann, ohne dass ich etwas dagegen tun kann. Und ich fände das einerseits nicht in Ordnung, weil das Schreiben meine Arbeit ist und ich prinzipiell finde, das Arbeit bezahlt gehört. Ich bin hier in einer doppelt komfortablen Situation, weil ich erstens dieses Buch nebenbei nachts geschrieben habe (und so lang ist es ja nicht), also nicht davon leben muss, und mich zweitens ja ehrlich über die Verbreitung der Botschaft freue. Sie ist mir ungleich viel wichtiger, als Geld damit zu verdienen (ich spreche auch auf Veranstaltungen zum Thema, ohne Geld dafür zu bekommen). Da das alles für mich ohnehin ein unplanbares Experiment ist, habe ich auch nicht geplant, Geld damit zu verdienen. Ich freue mich ehrlich über jeden einzelnen Leser, wo und wie auch immer er gelesen hat.

Aber um es noch einmal deutlich zu sagen: Ich finde, wer ein Buch schreibt, sollte bezahlt werden. Ein Verlag, der in diesem Fall mit der Idee an mich herangetreten ist, das Buch wunderbar lektoriert hat und nun Vertrieb, Werbung und alles mögliche dafür übernimmt, sollte damit Geld verdienen können. Und mein Agent Alexander Simon, der dafür sorgt, dass ich mich nicht durch Verträge quälen muss, die ich nicht verstehe und mit denen ich nichts zu tun haben will, sollte Geld mit mir verdienen können. Ich bin jetzt Teil dieser Debatte und freue mich drauf, weil ich glaube, dass wir Lösungen brauchen.

Viertens – jetzt kommt etwas dummes – war ich heute morgen einigermaßen geplättet, als ich feststellte, dass ich als Gründungsmitglied der Reihe Campus Keynotes quasi zum ersten und sicher einzigen Mal in einer Reihe mit Paul Krugman stehe, den ich sehr verehre. Das ist natürlich albern, aber es macht mir genau gleich viel Angst wie Freude, und das ist ein tolles Gefühl. Es erinnert mich an den einzigen Fallschirmsprung, den ich je gemacht habe. Mannmann, ich werde echt alt.

PS. Rechts oben kann man mein Buch gleich bei Amazon bestellen, und wenn man es über diesen Knopf macht, kriege ich – wenn ich die AGBs richtig verstanden habe – nochmal ein paar Cents mehr! Hallo!

36 Antworten auf „Schamlose Werbung für mein tolles neues elektrisches Buch!“

  1. Aber wer hat Mitleid mit Waffenproduzenten?

    Hier, ich.
    Aber wahrscheinlich überrascht das schon niemanden mehr.
    Viel Erfolg mit dem Buch!

  2. Da habe ich gleich mal hineingelesen. Den Amazon-Link habe ich erst nach Abschalten des Werbeblockers gesehen, dann aber mein Geld da gelassen.

    Der Stil gefällt mir – ich habe auch nichts anderes erwartet – werde aber erst in den nächsten Tagen bis zum Ende lesen.

    Weiterhin viel Erfolg – beim Verkaufen und beim Verbreiten der Botschaft!

  3. ich glaube, die lösung dieser urheberkiste ist einfach geiles zeug zu machen. geiles zeug wird geliebt, geraucht, gesoffen, gelesen, weiter empfohlen und gekauft. weil die meisten menschen respekt vor menschen haben, die geiles zeug machen. so wie du. also vor dir. also ich hab’s getwittert, gefacebookt, gegoogleplust, geflattrt, im ibook-store gekauft und gleich ne rezension geschrieben. dicke umarmung und mächtig viel erfolg (auch wenn du’s nicht nötig hast), helge.

    p.s. würd dich scheiße gerne nochmal sehen, bevor du endgültig berühmt und für mich unerreichbar wirst!

  4. Ich habe durchaus auch Interesse an deinem Buch, mich bisher allerdings noch nie mit Ebooks beschäftigt. Falls ich das Buch erwerbe, bekomme ich eine PDF oder ein anderes Format für welchen ich ein bestimmtes Programm benötige?

  5. Ich bin nicht der Oberexperte, aber ja: Es gibt verschiedene eBook-Reader-Programme oder Apps für jedes Gerät, das einen Bildschirm hat. Zum Beispiel auch eine Kindle-App für iPhone und iPad. Das Format des Buches muss man dann entsprechend aussuchen. Oder andersrum.

  6. Hab es mir natürlich sofort (gerade, noch nicht gelesen) gekauft, was zu einer der klassischen urheber-blakia-situationen führt: Über Eifon gekauft, würde es meiner Freundin auch gern zum lesen geben (wie mit einem Buch halt auch), was aber nicht geht, wegen istore und apple. Und das Telefon verleiht man ja nicht deswegen. So gesehen hat man deutlich weniger. Ist alles noch nicht so optimal.

  7. Ich, als arbeitslose Deutschlehrerin in Griechenland….warte darauf, etwas Taschengeld zusammen zu kratzen und mir dieses Buch zu goennen. Jeden Tag kaempfe ich mit mir selbst, nicht zu resignieren…..positiv zu denken und mich nicht in den Schlamm dieser endlos-Baustelle ‚Griechenlandkrise‘ ziehen zu lassen.
    Es tut so weh, nicht wirklich etwas tun zu koennen, staendig gegen eine Wand zu laufen, Tag fuer Tag. Eine Schande, als Nachkommen der ‚Gruendungsdemokraten‘ seine Politia nicht zu respektieren und aufzubauen……

  8. Ich finde alle vier Gründe absolut statthaft.

    Viel Glück, Erfolg und Spaß! Finde dieses mittellange Format auch sehr interessant und freue mich, wenn du mir von deinen Erfahrungen damit berichtest, wenn wir uns das nächste Mal sehen.

  9. @florian doch das geht. wenn du über iphone bzw. itunes/ibooks kaufst, kannst du die datei zu privaten zwecken auf bis zu 5 geräten (z.b. deiner freunde oder familie) aktivieren. einfach datei kopieren. bei freundin aufspielen und dann fragt ihr itunes dein account-passwort ab.

  10. „Ich finde, wer ein Buch schreibt, sollte bezahlt werden.“

    Gute Idee, wird sich nur nicht sobald durchsetzen.

  11. @helge: Danke, gut zu wissen. Dachte, das würde nur im gleichen Account funktionieren.

    @mikis: Sehr gut und wichtig, was du schreibst. Und gut geschrieben und schön zu lesen. Kann man irgendwo darüber diskutieren? Wäre das hier der richtige Platz? Bin fast ein umgekehrter Fall, also Deutscher, der in Griechenland aufgewachsen ist und auch heute noch fast täglich Dinge aus und in Griechenland miterlebt oder erfährt, berufsbedingt und aus privaten Gründen. Sehr einverstanden bin ich mit der These, dass in Deutschland ganz überwiegend Unwissen über die Sachverhalte herrscht und die deutschen Journalisten vor allem keine Ahnung haben (Höhler oder Stefanidis wären berufen gewesen, waren aber nicht laut genug). Zu einigen der Thesen hätte ich aber auch Kritik vorzubringen, einige Aspekte fehlen mir. Vielleicht zunächst nur die Frage, ob das Buch (ist es ein Buch?) inhaltlich andere Betonungen bekommen hätte, wenn sein Publikum griechisch wäre? Wenn ja (was ich mal unterstelle), warum nicht einen Text, der sich an alle richten könnte, Deutsche und Griechen, warum nicht „europäischer“? Dahinter steckt: mir fehlt da was. Aber halt, die Frage nach dem „richtigen Platz“ ist nicht beantwortet.
    Πάντως: μεγάλο κομπλιμέντο και ευχαριστώ.

  12. @helge

    „geiles zeug wird geliebt, geraucht, gesoffen, gelesen, weiter empfohlen und gekauft. weil die meisten menschen respekt vor menschen haben, die geiles zeug machen.“

    Das stimmt vor allem dann, gleube ich, wenn man die Menschen, die geiles Zeug machen, erleben kann, und wenn das, was sie machen, neu ist.
    Die geile backlist entfernterer anonymerer Produzenten wird, fürchte ich, ziemlich gedankenlos kopiert, ohne dass ein fairer Preis bezahlt wird.

    Das zwischenmenschliche Verpflichtungsgefühl, mit dem Du argumentierst, entsteht durch Nähe.

  13. zweifellos! und nähe kann heute auf so viele weise entstehen. erst vor kurzem hab ich einer kanadischen band 10 $ für ein lied überwiesen, die ich früher nie kennen gelernt hätte, weil sie nicht im radio liefen.

  14. Klar. Aber ich glaube nicht, dass die gesamte Ökonomie der Bilder, Klänge und Texte auf der Freiwilligkeit und dem Verpflichtungsgefühl der User beruhen kann. Im Popbereich geht das vermutlich ganz gut.

    Gibt aber auch Bilder, Klänge und Texte, die zwar ganz großartig sind, die aber nicht unmittelbar als ‚geiles Zeug‘ mir nahe stehender Produzenten ‚rüberkommen. Z.B. Restaurierte Stummfilme und historische Konzerte, aufwändige Klassikereditionen usw. Da haben viele Leute handwerklich sehr sorgfältig gearbeitet, ohne dass irgendein Einzelner als Produzent im Vordergrund sich dem Verpflichtungsgefühl zur Identifikation anbieten würde
    Und die Bibliotheken, Museen, Archive, die sowas machen, können von Spenden nicht überleben. Was ich sagen will: das Respekt-für-geiles-Zeug-Argument ist schon okay, ist aber nicht für den gesamten Kulturbereich gleichermaßen stichhaltig.
    Urheber müssen schon öffentlich geschützt werden. Wie das am besten laufen kann, nachdem sich die Darstellungsmedien von ihrer Materialität emanzipiert haben, dafür brauchen wir schlaue Modelle, welche die verschiedenen Szenarien im Blick haben.
    .

  15. „geiles zeug wird geliebt, geraucht, gesoffen, gelesen, weiter empfohlen und gekauft. weil die meisten menschen respekt vor menschen haben, die geiles zeug machen. “

    Helge:

    Wenn aber nun nahezu alle Songs über iTunes, Amazon etc. für wenig Geld legal erworben werden können – warum wird dann noch soviel illegal herunter gezogen?

  16. „Wenn aber nun nahezu alle Songs über iTunes, Amazon etc. für wenig Geld legal erworben werden können – warum wird dann noch soviel illegal herunter gezogen?“

    woher weißt du, dass das so ist. ich kenne dazu keine zahlen. meine wahrnehmung ist, dass die wenigsten überhaupt wissen, wie das (kostenlose herunterladen) geht. ich denke, die meisten wollen einfach nur hören aber nicht besitzen und sich die festplatte vollmüllen. was in der folge also stark zunimmt und nehmen wird sind die „radio- und fernsehsender des 21. jahrhundert“, also youtube, spotify & co. und genau hier brauchen wir tragfähige neue lösungen. im radio und fernsehen des 20. jahrhunderts hat’s ja auch geklappt.

  17. Wenn es nicht soviele wären, könnte die Abmahnindustrie ja längst dichtmachen. Aber tatsächlich verschickt diese jährlich zigtausende Briefe.

    So ganz unbekannt scheinen Tauschbörsen dann wohl doch nicht zu sein.

  18. Herzlichen Glückwunsch zu ihrem e-book! (Ich kauf immer noch Taschen- und gebundene Bücher, aber ein Buch über Griechenland wird sich sicher so weit besser verbreiten – hoffentlich.). Ich habe eben ihr herausragendes Interview mit dem NDR vom 22.6.2011 inclusive der leider nicht von 3% der Menschen beachteten Medienkritik wieder mal angeschaut. (ist noch online). Sehr zu empfehlen, werden hier aber bereits die meisten kennen.

    Zum Urheberrecht und Piraten kurz – erstens sind die Zeiten, in denen die Piraten 50% bekommen werden, weit. Das bezweifeln Sie natürlich auch nicht. Und zweitens könnte man als ein Beispiel aus der Belletristik zeigen, daß es so wunderbar toll zur Zeit – nun auch nicht ist. Derzeit, wir leben medial nun wirklich in einer hype-Medienwellen-Kultur, verkaufen sich die gut, die medial auffallen oder sich egomanisch vordrängeln (was Ihren feinen Beitrag hier lustig und schön erscheinen läßt – SIE und „schamlose Werbung – im eigenen blog noch dazu – man könnte direkt neues Vertrauen in diese Medienlandschaft gewinnen^^.)

    In der Belletristik kam so der ehemals linke, jetzt „popdiskursiv“-indifferente Rainald Goetz (der auch gel. mal beim rechten Cicero schrieb, als da noch der jetzige Focus-Chefredakteur war) als Egomane groß heraus, weil er sich beim Bachmann-Wettlesen im TV die Stirn aufschlitzelte, damit er anderntags groß in den Medien vorkam. Das klappte auch, und er war schlagartig bekannt. Seine Masche, wiewohl nicht völlig neu – der eigentlich schüchterne Peter Handke brüllte mal als unbekannter Handke wild rum, damit er in den „Spiegel“ käme – und er kam…. seine Masche nahmen sich seither viele tausend Schriftsteller als Vorbild. Das ändert natürlich die Art, wie geschrieben wird, und wie „man“ es macht. (Grauslig, und viele machen eben nicht mit.)
    Ich möchte daraus keine neue These machen – nur sagen, so wunderbar ist es heute auch keineswegs immer. Wer weiß, wie sich die Bezahlung und die Rezeption von Büchern ändern wird – die Piraten sind jedenfalls nicht für Hungerlöhne für AutorInnen (und dazu für ein bedingungsloses Grundeinkommen, wir wären da nicht ausgeschlossen^^.)

    Wenn die Piraten es schaffen würden, Patente für Pharmaprodukte abzuschaffen, die Schwerstkranken helfen würden, ihnen aber menschenverachtend nicht gegeben werden, (AIDS ist beileibe nicht das einzige Beispiel, bei dem solche Patent-Fragen grauenhaft wirken…), wäre das wunderbar.
    Wenn einmal das Autoren-copyright komplett fiele (glaube ich nicht, wobei e-books wie Musik natürlich auch jetzt schon ohne Geld an Sie gelesen werden, that’s the www and many user are that way) – wenn zugleich aber die Pharma-Riesen alle Rechte behielten – dann wäre, sollten die Piraten mit ihren vielen guten Ideen in die Regierung kommen, ganz sicher etwas schief.

    Aber in Deutschland haben wir inzwischen annähernd eine Einheitspartei, die grün, „S“PD, CDU/CSU und FDP“ heißt. (Wer kennt den Unterschied von Clement/Schröder/Steinmeier/Steinbrück zur CDU/CSU/FDP? Niemand, es gibt keinen, man hat nur die Namen bisher nicht angeglichen…).
    Da werden die Piraten kaum 2013 die Regierung „entern“. Ihnen wünsche ich viel Glück mit Ihrem e-book, und überhaupt viel Erfolg. Was Griechenland betrifft, sind die tumben Gegner in vielen Medien noch immer fast unangreifbar dumm; aber wie die berichten, so berichten sie generell, über die weniger Armen in anderen Ländern leider auch; und so würd ich mich freuen, wenn Sie Ihr Buch auch guten Verlagen mit old books anbieten würden, C.H.Beck könnte sich doch mit einem nicht ganz so focus-BILD-FAZ-teilweise sogar Süddeutsche-einseitigen Griechenlandbild sicher anfreunden? Alles Gute!

  19. Habe das Buch auch gekauft (beim Verlag, nicht bei Amazon, Amazon wollte mir erst ein anderes Produkt verkaufen um es lesen zu können, dann hätte das Buch 100 Euro gekostet statt 6).

    Lesen kann ich es allerdings nicht. Da ist Adobe DRM drauf und für das Betriebssystem meiner Wahl gibt es das nicht. Wäre schön gewesen, wenn man da drauf hingewiesen würde, bevor man zahlt. Aber was solls, da fühlt sich jetzt irgendein Verlags-Manager bestimmt schon viel sicherer.

  20. Hab‘ gerade einen kleinen Shop-Check gemacht, weil ich nicht bei Amazon kaufen will (sorry für die entgangene Provision, aber die Provision zahlt Amazon halt davon, dass sie die Preise von allen anderen Beteiligten in allzu starker Weise drückt und außerdem habe ich Angst vor Mono- oder Duopolen): Da es das Buch auch bei ciando.com und libri.de gibt, dürfte es auch über die Websites vieler stationärer Buchhandlungen (Mankelmuth, Reuffel, Osiander, die ganze unterstützenswerte Palette…) zu finden sein. Bei Campus gibt’s das Buch natürlich auch direkt, iBooks ist dabei, eine gute Marktdurchdringung sollte also gewährleistet sein. Vermisst habe ich’s bei libreka.de und im Kobo Shop. Und jetzt hab‘ ich die Qual der Wahl… Wo kauf ich’s denn nun?

  21. Danke, Michalis!

    Ich bewundere dich in deiner Ausdauer gegen das etablierte Pack aus peinlichen Rechthabern wie Ronzheimer, Diekmann, Chatzimarkakis, Tichy und Rösler. Diese faule und perfide Nummer gegen einen politischen Solidarpartner muss enden!
    Was da auf politischer Ebene passiert, ist neo-europäischer Wirtschafts-Faschismus: per definitionem die Infragestellung der rechtlichen Gleichheit europäischer Partner – vor allem in Sachen der Selbstbestimmung, siehe die Debatte um Papandreous Volksabstimmung.

    Dabei ist das Problem ja eigentlich nicht griechisch, sondern EU-hausgemacht, siehe „Europa der zwei Geschwindigkeiten“. Unter Berufung auf das benelux-deutsch-französische Matriarchat in europäischen Fragen – Stichwort „Kerneuropa“ – sind Länder mit weniger (wirtschaftlichem) Integrationsstand (hinsichtlich Technologie oder Diversifikation) automatisch auf wirtschaftspolitischer Ebene europäische Perpheriezonen. Mit der Einigung, es gibt ein Europa der zwei Geschwindigkeiten, muss einher gehen, dass es ein Europa der zwei Wirtschafts-Geschwindigkeiten geben muss. Dieses Konzept mag für die EU-27 noch funktionieren, auf Ebene der Eurozone kann es das aber nicht. Eine Eurozone MUSS eine Eurozone einer wirtschaftspolitischer Geschwindigkeit sein. Dass sie das nicht ist, ist offensichtlich. Und eigentlich war das auch nie so richtig angedacht. Die gemeinsame Steuerung der Wirtschaftspolitik innerhalb der EU war nie Teil der Abmachung, sondern lediglich ein Lippenbekenntnis.

    Dabei gibt es Mittel gegen diese Eurozonen-Seuche. Sie sind in jedem Standard-Repertoire jedes wirtschaftspolitschen Entscheidungszentrums zu finden:
    – Investitionen in High-Tech (Solar, Wind, Maschinen, Umwelttechnik)
    – Investitionen in Bildungseinrichtungen
    – strategische Kooperationen von Unternehmen (Joint Ventures, Risikokapitalgeberschaften)
    und und und…

    Trotzdem stehen noch immer keine deutschen Sonnenkollektoren (Solarthermie, nicht Photovoltaik) auf dem griechischen Festland. Ja, warum denn eigentlich nicht?
    Und warum schlägt die BILD das denn eigentlich nicht vor? Immerhin könnten die Griechen doch (Vorsicht böse Ironie!) weiter so faul bleiben wie bisher und einfach darauf warten, dass die Sonne scheint. Und nebenbei würden sie fleißig Geld für den Strom und die Pacht kassieren.

    Ich verspreche dir dein Buch zu kaufen, wenn der Monat rum ist 🙂 Leider bin ich (Student) momentan pleite und habe keine Drachme, die ich einführen kann.

    Mach weiter, Micha!

    Gruß aus Storman.
    Hendrik

  22. Das klingt sehr spannend. Aber E-Books – leider gar nicht mein Fall. Hätte man daraus nicht auch ein „Empört-Euch-Vergesst-die-Gastfreundschaft-nicht-Wir sind-viele“-Büchlein machen können?

  23. FAIL!

    Da wollte ich dir gerade etwas Gutes tun und dein Buch kaufen. Blöderweise steht da neben „ePub“ ein rotes „Achtung“ und wenn man da draufklickt, kann man lesen „Dieses Werk ist mit einem Adobe DRM geschützt. Um dieses E-Book lesen zu können, benötigen Sie das kostenlose Programm Adobe Digital Editions“. Und schon hat sich die Sache für mich erledigt.

    Nicht nur, daß weder mein eBook-Reader (PocketBook 360°) noch mein Linux-PC etwas mit Adobe DRM anfangen können – ich *will* diese DRM-ScheiXXe von Adobe da auch nicht drauf haben.

    Sicherlich kann man das Adobe-DRM abstrippen, aber mal ehrlich: warum sollte ich mir diese Mühe machen? Nachdem ich bezahlt habe (bzw. hätte)? Wo ich doch (nach deiner Logik) das Buch ohnehin bald DRM-frei irgendwo runterladen kann?

    Das ist mal wieder eine neue Auflage des alten Liedes: ehrliche Käufer werden mit Restriktionen überzogen, die „Raubkopierer“ schlicht nicht haben. Mehr noch: gerade die technikaffinen potentiellen Käufer werden ausgesperrt, weil die DRM-Systeme nur die Mainstream-Betriebssysteme unterstützen. Und da wundert ihr euch noch, daß diese Leute lieber downloaden, statt zu kaufen?

    Naja. Was ich dir letztens schon mal schreiben wollte: mach doch einen Flattr-Button auf dein Blog. Es gibt etliche Leute, für die das prima funktioniert. Auch wenn du nicht gleich in die Regionen von http://tim.geekheim.de/2012/05/01/zwei-jahre-flattr/ vorstoßen wirst, ein bisschen Geld ist besser als gar keins.

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