Nach Ansicht der Bild ist Karl-Theodor zu Guttenberg angesichts der Tatsache, dass die Staatsanwaltschaft Hof strafrechtlich relevante Verstöße gegen das Urheberrecht in seiner Doktorarbeit bejaht nun ganz eindeutig von diesen Vorwürfen reingewaschen.
Der Grund seines Rücktritts, die Vorwürfe, er habe Teile seiner Doktorarbeit abgeschrieben – plötzlich ist alles anders. Plötzlich scheint ein Comeback möglich, denkbar – sogar logisch.
Plötzlich ist alles anders? Die Vorwürfe? Nun ja, wie sagt man es ihnen, vielleicht so, wie man es bei Bild selbst sagen würde? Ähm, Bild, Fakt ist: nein. Eine mit der Auflage einer Strafzahlung von 20.000 Euro belegte Einstellung eines Verfahrens ist ganz genau nicht der Beweis, dass mit den Vorwürfen alles plötzlich ganz anders ist. Es ist eher der Beleg dafür, dass Guttenberg nicht nur ein Lügner und wissenschaftlicher Betrüger ist, er hat also auch Urheberrechte verletzt. Genau das waren die Vorwürfe. Aber, um Missverständnissen vorzubeugen, Fakt steht hier im Sinne von „Tatsache“ – nicht wie bei euch als: „fühlt sich irgendwie so an“.
Von mir aus hätte Herr von und zu G. Verteidigungsminister bleiben können. Dann wäre er im Amt gescheitert oder an der schweren Aufgabe gewachsen.
Dass die Springer-Presse ihn nun wieder hochschreibt, wundert mich nicht. Traurig finde es aber, dass die sich seit Jahrzehnten seriös gebende Wochenzeitung „Die Zeit“ da mitmacht. Aber G. di Lorenzo verdient ja mit am Buch „Vorerst gescheitert“.
[Schon die Promotion für Schmidt und Steinbrück in der „Zeit“ gefiel mir nicht.]
Fairer Weise müssten man sagen, das weder das eine noch das andere belegt ist. Kein Gericht hat entschieden.