Raus!

Spiegel-Online hat in einer schön ausrecherchierten Geschichte die Kosten für einen kompletten Ausstieg aus der Atomenergie bis 2020 berechnet.

Fest steht: Der rasche Ausstieg aus der Kernenergie wäre teuer. Die Kosten bis 2020 würden sich grob überschlagen auf rund 233 Milliarden Euro summieren, mit den zusätzlichen Windkraftwerken auf 245 Milliarden.

Das wären bei 82 Millionen Bürgern in Deutschland 2987,80 Euro. Verteilt auf neun Jahre pro Jahr 331,98 Euro pro Person, im Monat also 27,66 Euro. Wir sind eine vierköpfige Familie, das macht also 110,64 Euro, und weil sich viele das auch nicht leisten können, wenn sie unbedingt wollen, legen wir nochmal 50 Prozent drauf (55,32 Euro). Macht für mich monatlich 165,96 Euro. Nicht wenig Geld.

Aber das wäre es mir wert.

9 Antworten auf „Raus!“

  1. Wenn das so einfach wäre und garantiert wäre, dass dann statt Kernspaltung nicht einfach Kernfusion als Energiequelle genommen würde, wäre mir das die Summe auch wert.

  2. Mal abgesehen, dass SpOn bei dieser Katastrophe ungefähr die Glaubwürdigkeit von „Frau im Spiegel“ hat; glaubst Du wirklich, wenn man einer Familie neun Jahre lang einen Mittelklasse-Leasing Wagen vor die Tür stellt, wenn sie Atom Strom akzeptieren, dass sie dann noch dagegen sind?

    Und dann sag jemand, unsere Politiker wären abgehoben.

    Falls ich die Satire nicht verstanden habe, tuts mir leid.

  3. Geschickt ausgeklammert sind aber die Kosten, die für einen (Weiter-)Betrieb der Atomkraftwerke vom Steuerzahler finanziert werden. Abtransport ist ja sowieso teuer, aber Endlagerung ist derzeit nicht einmal MÖGLICH, egal mit wie viel Geld man winkt – es gibt keine Endlagerstätte in Deutschland.

    Dass die Allgemeinheit als Versicherungsunternehmen fungiert, denn die AKW sind nicht nennenswert gegen Störfälle versichert, könnte man auch einrechnen.

    Einfach mal alle Kosten für die Entwicklung des Energiemarkts in den nächsten zehn Jahren aufzusummieren, auch die nicht unmittelbar durch AKW-Abschaltung verursachten, ist zumindest unseriös: Natürlich werde Klimazertifikate „künstlich“ am Strompreis manipulieren (Kohle) etc., ausserdem ist auch jetzt schon gelegentlich zu hören, der Netzausbau müssen dringend kommen, da die Sicherheitsreserven lange nicht mehr so groß sind wie ursprünglich vorgesehen und an diesem Punkt bisher schön gespart werden konnte.

    Für die Spekulanten unter den Politikern zahlt der Bürger ja sowieso:
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=8707

    Atomstrom hat Vorteil, schön und gut. In meiner persönlichen Abwägung liegt da aber einfach nicht genug in der Waagschale.

  4. Da möchte man ja glatt eine Bewegung gründen, um den Ausstieg zu finanzieren. Die Frage ist nur, wer bekommt das Geld dann? RWE, E.ON, Vattenfall??
    @Alex: Wer ist „man“, der meiner Familie den Mittelklassewagen vor die Tür stellen wollte? Die Atomindustrie? Ich schätze, die glauben eher nicht an Deinen Tipp und kleben das Land deshalb mit Plakaten zu. Wenn auch leider nicht mit diesem: http://www.titanic-magazin.de/uploads/pics/klimakwb_01.jpg
    Mein Einkommen wird nicht von Energiekonzernen gesponsert, das muss ich mir schon selbst verdienen. Aber dafür entscheide ich, was ich damit mache. Ich kaufe mir also entweder ein neues Auto oder fahre weiter Skoda und zahle etwas mehr, damit ich sauberen Strom beziehen kann.

  5. die monatlichen Kosten von knapp über 165 € würde ich auch noch verkraften. Aber ist da der Strompreis selber schon mit drin? Oder sind das nur die Kosten für den Umstieg ansich?

  6. Du hast milchmädchengerechnet, sorry. Bestenfalls kannst Du das auf die Wahlberechtigten beziehen. Das sind nur rund 62 Mio. Dann nimm die Geringverdiener raus! Oder rechne am besten nur mit den etwa 40 Mio. Steuerzahlern, die sich das (eventuell) leisten könnten. Dann sieht es schon wieder ganz anders aus. Die Kosten, die ein Arbeitsloser nicht tragen kann, müsste ein Verdiener übernehmen. Hm?

  7. Ich habe alle meine Familienmitglieder eingerechnet und dann für die Arbeitslosen unseren Beitrag verdoppelt. Mehr als auf der sicheren Seite.

  8. Genehmigt. Dann darf die Arbeitslosenzahl natürlich nicht steigen usw. Verdoppelt die Kosten für Deine Familie und dann passt es. Cirka;) Denn wann hat zum letzten Mal in Deutschland etwas, das die öffentliche Hand in diesselbe nimmt, so viel gekostet wie veranschlagt? Die Erfahrung lehrt, dass alles am Ende doppelt und dreifach so teuer wird. Leider. Egal, wer regiert.

  9. Das ist für einen Hamburger aber konservativ angesetzt … bei der Elbphilharmonie sind wir jetzt schon bei fünffach!

    Allerdings kommen die Zahlen nicht von der Öffentlichen Hand, sondern von der Reihe Experten die SpOn befragt hat. Sie werden sicher auch nicht stimmen, aber ich glaube, es gibt sogar noch einigen Raum nach unten. Theoretisch.

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