Schützt meine Leistung!

Ich bin gegen das im Koalitionsvertrag vereinbarte „Leistungsschutzrecht für Presseverlage zur Verbesserung des Schutzes von Presseerzeugnissen im Internet“, das ist keine Überraschung. Aber inzwischen wundert es mich, wie ein Gesetz im Koalitionsvertrag verankert werden konnte, für das überhaupt niemand außerhalb der Führungszirkel der Verlage versteht – nicht einmal die Mitglieder der Regierungsparteien (in einer parteiübergreifenden Initiative schreiben gerade Mitglieder der Jungen Union gemeinsam mit Jusos an einem Antrag gegen das LSR – natürlich online auf Google Docs). Auf der anderen Seite: Wer wollte einem Gesetz widersprechen, von dem er nichts weiß? Und die Berichterstattung in den klassischen Medien, die in ihrer Mehrzahl ja von den Unterzeichnern eben der Hamburger Erklärung herausgegeben werden, die als Grundlage der LSR-Argumentation genutzt wird. Dass die Verlage – mit der kleinen Ausnahme des Heise-Verlages – das Thema in ihren eigenen Blättern totschweigen hat meiner Meinung nach viel damit zu tun, dass ihre Position argumentativ einfach nicht vertretbar ist, wenn man das Geschwurbel weglässt. Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass sich selbst im Hause Springer, wo der Chef die Suche nach einem Erlösmodell eine „heilige Pflicht“ nennt, kein Journalist zu dem Thema redet, sondern immer nur der oberste Lobbyist Christoph Keese. Das LSR wie es gemeint ist ist nichts als eine kalte Enteignung von Google unter Zerstörung einiger der wichtigsten Grundlagen des Internets (die freie Vernetzung), und man muss Google nicht sympathisch finden oder für über jeden Zweifel erhaben halten um es abzulehnen. Aber das heißt eines noch nicht: Dass es nicht eine sinnvolle Form geben könnte, Verlagsleistungen zu schützen.


Der Koalitionsvertrag zwischen CDU und FDP sieht vor, Presseverlage anderen Verlagen im Internet gleichzustellen („Verlage sollen im Online-Bereich nicht schlechter gestellt sein als andere Werkvermittler“), das heißt praktisch etwa den Buch- und Musikverlagen, die durch Verwertungsgesellschaften Geld zum Beispiel für Kopien aus Büchern (über eine Geräteabgabe) oder das öffentliche Aufführen der Musik zu kommerziellen Zwecken (über die GEMA) einsammeln und unter den Rechteinhabern verteilen. Die Vorstellung der Verlage ist, dass zum Beispiel und vor allem Google für die Verwendung von Überschriften und Textauszügen (Snippets) aus den Verlagstexten in den Suchergebnissen, mit denen ja über Werbung Geld verdient wird, bezahlen müsste. Und ich, der ich eine Art kommerziellen Blog mit fast sieben Euro Einnahmen in einem einzigen Monat betreibe, wahrscheinlich auch.
Ich bin überzeugt, dass da einige Denkfehler auf dem Weg liegen, die ein solches Gesetz zu einem Desaster werden lassen würden. Der erste ist: Die Leistung all dieser verschiedenen Verlage ist wichtig und gut – aber nicht vergleichbar, weil ihr Zweck ein völlig unterschiedlicher ist. Der Musikverlag verlegt im Regelfall Kunst, der Buchverlag Kunst und wissenschaftliche Werke, der Presseverlag aber journalistische Erzeugnisse (ein journalistisches Buch ist ja in Wahrheit regelmäßig ein historisches – und damit wissenschaftlich). Unabhängig davon, in welchem Grad das Werk dabei zwischen „seriös“ und „unterhaltend“ oder zwischen „qualitativ hochwertig“ oder „nicht so dolle“ schwankt, haben die Werke für die Gesellschaft, die sie durch Schutzrechte stützt, unterschiedliche Funktionen.
Die Kunst erfüllt sich durch ihr Dasein. Sie wird nicht besser oder schlechter, sinnvoller oder sinnloser durch weite Verbreitung. Bei der Wissenschaft ist das schon anders: Sieh muss zumindest weit verbreitet überprüfbar sein, ihre Existenz bekannt, damit ähnliche oder gegensätzliche Forschung auf ihr aufbauen kann. Das heißt, sie erhält überspitzt gesagt ihren Wert eigentlich erst dann, wenn der eine Wisschenaftler sie in den Händen hält, der auf sie aufbauen kann. In beiden Fällen, bei der Kunst und der Wissenschaft, liegt unser schützenswertes Interesse als Gesellschaft im Bereich der Qualität. Die Verbreitung von Wissenschaft und Kunst unter denen, die damit etwas anfangen können (Theoretische Physik, Stephanie Meyers, Picasso, Some & Any) regelt sich danach meist von selbst – so lange die Rechte der Urheber geschützt sind und sie damit Geld verdienen ist allen gedient (nicht, dass das immer klappt. Aber das ist ein anderes Thema). Wir ebnen sogar das Spielfeld im Buchmarkt durch die Buchpreisbindung zugunsten der schwerer verkäuflichen anspruchsvollen Literatur, die von den Bestsellern der Unterhaltung mitfinanziert werden muss, und wir bezahlen über staatliche Museen die ganz normalen Kaufpreise für die Bilder unserer besten Maler, damit sie zumindest nicht alle nur von Menschen betrachtet werden können, die Zugang zu den Büros von Hedgefonds-Managern haben.
Beim Journalismus, dem Großteil der Werke der Presseverlage, ist es anders: Als Gesellschaft haben wir ein Interesse an der Qualität der Produkte, aber ebenso an ihrer schnellen und weiten Verbreitung. Das ist, wenn überhaupt, die „heilige Pflicht“ der Verlage, denn der Demokratie nützt der beste Artikel nichts, wenn ihn kaum jemand liest. Das schützenswerte Gut beinhaltet also auch den breiten und günstigen Zugang zum Produkt. Anstatt Links auf solche Inhalte, also den Zugang, mit einer Gebühr zu belegen, wäre es sinnvoller für uns als Gesellschaft, wenn wir einen Weg fänden, den offenen Zugang zu viel gutem Inhalt zu belohnen. Denn genau das ist die Verlagsleistung, die wir brauchen: Verlässlich viel guter, zugänglicher journalistischer Inhalt. Ein Verlag, der das leistet, hat es verdient, dass diese Leistung auch geschützt wird. Nur: Wie machen wir das? Ich spiele mit einer Idee herum, die ich gerne erklären würde.
Es klingt im ersten Moment absurd, einen Weg finden zu wollen, zu kontrollieren, ob eine Verlags-Webseite verlässlich viel guten, zugänglichen journalistischen Inhalt bietet. Im zweiten Moment nicht mehr. Es gibt bereits so ein System: Es nennt sich Page-Rank, nach dem Google-Gründer Larry Page, und basiert im Prinzip auf Verlinkungen. Die journalistische Seite in Deutschland mit dem höchsten Page-Rank (acht von zehn Punkten) ist die von Spiegel-Online. Bild.de, das mehr Klicks generiert, folgt (mit vielen anderen) mit sieben Punkten. Schon dieses System scheint mir relativ belastbar, aber vor allem beweist es: Wenn man so einen Algorhitmus einmal erfinden kann, dann geht es auch zweimal und noch zielgerichteter ausgelegt auf deutsche Presseverlage. Aus dem so enstehenden Rank lässt sich in Kombination mit der Anzahl der Visits und der Verweildauer (natürlich gerade nicht der PIs) der Leser eine Formel finden, nach der die Preseverlage für ihre Qualitätsbemühungen belohnt werden könnten – finanziert aus einem Fond, in den diejenigen einzahlen, die am meisten von den Angeboten der Verlage profitieren: den Internet-Service-Providern.
Ich bin nicht der Meinung, dass Verlage so ihre Angebote komplett finanzieren können müssen, aber es könnte ein auch erheblicher Anteil daran sein. Natürlich sollte es weiter Bemühungen um Paid-Content, Werbung und andere Geschäftsmodelle geben. Aber wenn ein Verlag schützenswerten Journalismus macht (wie es zum Beispiel Spiegel Online meiner Meinung nach an vielen Stellen tut), dann dürfen wir als Gesellschaft das unterstützen.
Der meiste Online-Journalismus der heute gemacht wird ist es allerdings noch längst nicht. Und mit einem Leistungsschutzrecht, das nicht verlässlich viel gute journalitische Inhalte fördert sondern suchmaschinenoptimierte Artikel für ihre simple Existenz und Auffindbarkeit beloht (dann ja auch unabhängig von der Verweildauer des Lesers auf einer Seite), so ein Gesetz fördert nur die Produktion von noch mehr Schrott – und macht nebenbei das Internet, wie wir es kennen und wollen, kaputt.

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25 Antworten auf „Schützt meine Leistung!“

  1. Was soll „Logarhitmus“ heißen? Ein Tippfehler von „Logarithmus“ ist es vermutlich ja nicht, weil das an der Stelle keinen Sinn ergeben würde – oder? Oder sollte es „Algorithmus“ heißen? Oder ist das ein Neologimus, welcher irgendwas verballhornen soll?

  2. @Stecki: Danke! Natürlich ein bizarrer freudscher Verschreiber, der eigentlich Algorithmus heißen soll. Ich besser es aus, danke.

  3. Ein kluger Beitrag, jedoch mit einem Haken und einer Nachfrage: Sind es wirklich die ISP, die „am meisten von den Angeboten der Verlage profitieren“? Leisten sich Endkunden und Geschäftskunden einen Internetanschluß, weil sie endlich SPIEGEL Online oder das Hamburger Abendblatt digital lesen wollen? (Das ist – bitte – keine [rein] rhetorische Frage, mich würde z. B. der traffic-Anteil der kommerziell-publizistischen Angebote im Netz wirklich interessieren.)

    Wenn Journalismus im Netz von den ISP über einen Fond finanziert wird, heißt das im Klartext, daß Journalismus im Netz von allen privaten wie geschäftlichen Internetnutzern finanziert wird. Denn natürlich geben die ISP ihren Beitrag am Fond in Form von Gebührenerhöhungen an ihre Kunden weiter.

    Das ist dann im Endeffekt eine Art „Journalismus-Flatrate“, mit der kommerzielle Anbieter von Journalismus von den Bürgern unterhalten werden, ähnlich der vielgeschmähten GEZ-Gebühr, der Flatrate des öffentlich finanzierten Rundfunks.

    Und ob eine Grundfinanzierung kommerzieller Angebote einerseits den inhaltlichen Wettbewerb und andererseits die Innovationskraft einer Branche hebt, müßte auch noch diskutiert werden.

    Nicht alle Internetnutzer nutzen auch journalistische Angebote, in manchen Firmen ist die private Nutzung sehr ungern gesehen, ähnlich der Hörfunknutzung am Arbeitsplatz. Entsprechend kann es ggf. im Laufe der Zeit dann tatsächlich „Flatrates“ geben, Pakete, die man zu „Netz Pur“ dazubuchen kann. Z. B. ein „Journalismus-Paket“ zu 9,99 € pro Monat, das den Zugang zu allen deutschen kommerziellen Journalismus-Angeboten erhält (die sonst blockiert sind). Wer das nicht buchen will, muß auf ausländische Medien ausweichen, aber wer weiß, wie lange? Werden über kurz oder lang da nicht Bestandsschutz-Wünsche laut und damit nationale Grenzen im Internet hochgezogen, wie das bei machen Angeboten bislang schon der Fall ist – und die man nur „tunneln“ kann. Ob aus „Tunneln“ dann irgendwann „Raubtunneln“ wird, analog zum „Raubkopieren“?

    Es werden sich über frei zubuchbare „Entertainment“-Pakete der ISP kommerzielle Inseln neben dem Netz bilden und die Medienbranche wird sich mit ihren Angeboten damit im Grunde „aus dem Internet“ verabschieden. Ob das so wünschenswert ist? Für Netzpuristen mit einem kommunitaristisch-kollaborativen Ansatz allemal, denn dann könnte sich – scharf getrennt von kommerziellen Angeboten – die ersehnte Kultur der „creative commons“ dort etablieren. Wären diese Konsequenzen nicht im Sinne einer Wissens- und Kulturallmende?

    In Deutschland ist die Netzneutralität-Debatte noch nicht angekommen, aber sie wird über Umwege schon geführt. Die Voraussetzung, ISP würden „am meisten von den Angeboten der Verlage profitieren“ impliziert, daß schon in der Argumentation die prinzipiell notwendige Netzneutralität der ISP verneint wird oder wenigstens zur Disposition steht. Denn entweder betreffen Inhalte im Netz die ISP oder sie betreffen sie nicht – und dann „profitieren“ sie auch nicht.

    Ich vermute: Wird sich die Argumentation „am meisten profitieren die ISP von den Angeboten der Verlage“ durchsetzen, wird süffisant eine andere Branche beizeiten den Finger heben und ihren Anteil über einen Fonds fordern. Und dieser Fonds wird weitaus größer sein, als der „Journalismus-Fonds“. Wer? Die Pornoindustrie natürlich.

    Frohes Fest.

  4. @Joachim Losehand: Wow, vielen Dank für die ausführlichen Gedanken. Ich muss da wohl noch etwas klärend nachschieben: Ich glaube weder, dass sich der Journalismus vollständig durch dieses LSR finanzieren sollte (das für den Kunden natürlich eine Art Flatrate beinhaltet), sondern nur, dass diese Einnahmen zusätzlich sein sollten, analog zur GEMA, denn natürlich machen Musiker mehr Geld durch Konzerte und CD-Verkäufe als durch die GEMA-Gebühren. Zweitens meine ich, wenn ich sage, dass die ISP am meisten von den Inhalten der Verlage profitieren nicht, dass sie einen Großteil des Traffics ausmachen. Sondern dass von allen, die von den Verlagsangeboten profitieren (wie Google, weil es sie suchen und finden kann), die ISP am meisten profitieren. Also: Die ISP profitieren mehr von den Verlagsangeboten als Google – und in welcher Höhe auch immer man den Nutzen festsetzt, er ist analog zu dem, was Keese über Verlagsinhalte bei Google sagt, größer als Null. Und drittens geht es hier um ein Leistungsschutzrecht, also ein Gesetz. Wenn die Pornobranche über ihre Urheberrechte usw. hinaus ein Schutzrecht erstreiten möchte und dafür eine Mehrheit im Bundestag und Bundesrat findet halte ich das für noch größeren Quatsch als jetzt bei den Presseverlagen, aber so wäre es dann. Natürlich hat jede Branche der Kreativwirtschaft das Recht, sich eigene Sonderregelungen zu erkämpfen. Aber ob der Gesetzgeber ausgerechnet Pornografie für so schützenswert hält? Ich glaube nein. Aber man weiß nie.
    Also: Es geht nicht darum, welche Branche den meisten Traffic hat, sondern darum, dass der Online-Journalismus für den User, der immer irgendwie Kunde eines Providers ist, einen Teil seines Geldes auch dafür ausgibt, online Journalismus zu konsumieren. An diesem Teil gebührt den Verlagen, die in schwer zu refinanzierbaren Qualitätsjournalismus investieren (und das nicht nur behaupten …) möglicherweise ein „Fair Share“. Das ist zumindest meine Idee zum Thema.

  5. @ mikis:

    Herr Keese hat vor kurzem in der FTD geschriebem ISP würden von journalistischen Angeboten profitieren (http://bit.ly/5ZlmOs), jetzt sind es schon die ISP, die am „meisten“ davon profitieren (also nicht die Leser oder die Demokratie, die auf unabhängigen Journalismus angewiesen ist).

    Leider mir jedoch völlig unklar ist, wie ISP von Netzinhalten überhaupt profitieren.

    Wenn nicht über die Bandbreite, also den traffic und damit über die transportierten Datenmengen. Denn je mehr Daten transportiert werden, desto höher die nötige Bandbreite und ggf. die Notwendigkeit, GB-Pakete zuzubuchen. (Damit kann man meiner Meinung nach durchaus messen, wie hoch der theoretische „Profit“ der ISP ist – und damit dann auch die „Gebühr“ für Journalismus im Netz.)

    Diese empirische erhebbare Größe würde auch die These stützen oder schwächen, daß Menschen wegen oder besonders wegen kommerzieller journalistischer Angebote einen Internetzugang haben – und von diesem Bedürfnis nach Journalismus im Netz die Menschen einen Grund und eine Motivation ableiten, einen Internetzugang zu beauftragen und zu halten. Daß Firmen, Vereine, Institutionen, Universitäten, Schulen etc. einen Internetzugang vornehmlich oder wenigstens signifikant wegen dieser Angebote haben, wage ich eben deutlich zu bezweifeln. (Zudem bedeutet „Internetzugang“ auch E-Mail und FTP und www. Und viele, gerade ältere Menschen nutzen eher E-Mail als das www.)

    Die Implikationen der These, ISP würden von bestimmten Angeboten im Netz auf eine bestimmte Weise „profitieren“ reicht klar in die Debatte um die Netzneutralität hinein. Und die Konsequenzen einer „Journalismus-Flatrate“ wird aller Voraussicht sein, daß auch sie das www, wie wir es kennen, „kaputt macht“.

  6. @Joachim Losehand: Entschuldigung, da habe ich mich offenbar immer noch nicht klar genug ausgedrückt: Ich glaube, dass von allen Beteiligten, die von qualitativ hochwertigem Online-Journalismus nach heutigem Stand finanziell profitieren, die ISP am stärksten profitieren. Für die Presseverlage ist der seltene, gute Journalismus noch defizitär (so es ihn denn schon gibt), für Google ist er einträglich, macht aus meiner Sicht aber wahrscheinlich einen winzigen Teil der Einnahmen aus (welche Adwords-Anzeigen stehen schon neben den Suchergebnissen für News-Suchen …), für die ISP aber ist das Nachrichtenangebot im Internet sicher ein Argument, das Kunden lockt (es wird nicht so wichtig sein wie vieles andere, von Email bis vielleicht sogar zu Pornografie, aber darum geht es mir nicht). Nur von diesen Beteiligten profitieren meiner Meinung nach die ISP am meisten. Und das nur nach dem Stand des Systems, wie es heute läuft.
    Dass die Gesellschaft vom Journalismus profitiert ist ja überhaupt erst der Grund für die Erwägung eines Schutzrechtes. Aber das ist kein finanzielles profitieren, und nur darum geht es hier bei diesem Punkt.

  7. „Ich glaube, dass von allen Beteiligten, die von qualitativ hochwertigem Online-Journalismus nach heutigem Stand finanziell profitieren, die ISP am stärksten profitieren … für die ISP aber ist das Nachrichtenangebot im Internet sicher ein Argument, das Kunden lockt“

    Schauen wir mal bei http://www.alexa.com/, welche Seiten in Deutschland den höchsten traffic haben, dann gibt es derzeit unter den Top-100 12 online-Angebote von Zeitschriften und Zeitungen – nur Spiegel Online ist unter den ersten 12, wenn wir Google.com und Google.de außer Konkurrenz lassen.

    Ich bin mir sicher, daß die ISP entsprechendes Zahlenmaterial vorlegen werden, wenn es darum geht, die Ansprüche der Leistungsschutzrechtinhabe zu beantworten.

    Ich bin mir nicht sicher, wie viele Internetnutzer tatsächlich eine Preiserhöhung nur zugunsten der Journalistischen Angebote akzeptieren würden.

    Und ich bin mir nicht sicher, wievele Menschen ein „all-inclusive“-Journalismus-Paket national oder international überhaupt buchen würden, wenn ISP damit Preiserhöhungen umgehen wollen.

    Möglicherweise werden, wenn alle Presseangebote im Netz zu für die Endnutzer kostenpflichtigen Inhalten werden (direkt oder indirekt über eine Vergütung nach den LSR), wieder die „alten Zeiten“ einkehren: Man hält sich ein international-überregionales Angebot, ein regionales und eines für die „special interests“. Und der Rest ist Rauschen oder wird als Privatkopie verbreitet.

    Es ist – wenn man sich alle Top-100 bei Alexa ansieht – kaum wahrscheinlich, daß der Fonds, der durch die ISP bzw. die Endnutzer gespeist wird, signifikant groß – und die anteiligen Ausschüttungen für andere als die Top-40 (Spiegel, Bild, Chip, Heise, Kicker = 4) oder Top-50 (+ Süddeutsche, Welt, Stern = 7) besonders üppig ausfallen werden.

    Aber vielleicht rückt eine durch die ISP zahlengestützte Debatte ja auch das Weltbild der notorisch wirklichkeitsverweigernden Printmedien zurecht.

  8. Alles richtig, aber das ist eine Diskussion, die man um jedes Leistungsschutzrecht führen können und vielleicht sollten: Wollen die Menschen überhaupt Journalismus? Bisher gehen wir ja – wie bei der Kultur – davon aus, dass wir per Gesetz einen besonderen Status für ihn schaffen. Heute zahlen auch die Steuerzahler die Subventionen für die Staatsoper mit, die nie in die Oper gehen. Aber, noch einmal, nur damit das Prinzip klar ist: Ich glaube nicht, dass das Geschäftsmodell der Presseverlage in Deutschland in direkten oder indirekten Subventionen bestehen sollte. Ich glaube nur, dass wenn die Regierungsparteien an ihrem Koalitionsvertrag festhalten sollten und ein Leistungsschutzrecht Gesetz werden lassen, es so ausgestaltet sein sollte, dass es Qualitätsjournalismus, freie Links und die Verbreitung von Information fördert und belohnt. Dabei geht es um ein Prinzip, nicht um eine Summe.

  9. Wenn Internetnutzer wirklich einen Internetanschluss bestellen würden, damit sie auf Verlagsangebote im Netz zugreifen könnten, dann wäre zu erwarten, dass Paid Content Modelle besser funktionieren bzw. weiter verbreitet wären.

    Sollten die Leser gerade nicht bereit sein, für diese Angebote zu bezahlen, dann profitieren auch die ISP nicht davon.

    Die grundsätzliche Frage aber ist: Soll der ISP nicht gerade inhaltsneutral einen Netzzugang bereitstellen?

  10. @Stefan Engeln: Die ISP sollten unbedingt inhaltsneutral den Zugange bereitstellen und vor allem nicht kontrollieren (müssen), auf was die User zugreifen (das könnte ja eine prinzipielle Folge des LSR sein, wenn es beschlossen würde, wie die Verlage es heute fordern. Und natürlich wäre es am besten, die Verlage fänden ein Modell, in dem Journalismus nach Marktgesetzen funktioniert, ohne dass die journalistischen Standards verloren gehen – und das LSR würde von der Koalition vergessen werden. Ich weiß nicht, ob das realistisch ist, aber ich fände es wünschenswert. Allerdings glaube ich nicht, dass es so kommt (weil es unter anderem in der politischen Willensbildung nötig wäre, dass die Verlage die Öffentlichkeit umfassend über das Gesetz informieren. Die Vergangenheit zeigt: Das tun sie nicht. Und welcher Koalitionär möchte es sich mit allen Verlagen gleichzeitig verscherzen?). Wenn es aber ein Leistungsschutzrecht geben soll, dann halte ich es für angemessener, nicht die Suchmaschine für den Link zum Artikel zahlen zu lassen (was die Verlinkung erschwert und damit das Netz stört oder zerstört), sondern denjenigen, der mir für den Weg zum Artikel die Mautgebühr abnimmt. Sie haben vor einiger Zeit (ich glaube, im Carta-Interview?) sehr schön dargelegt, dass die Provider zur GEZ der Verleger gemacht werden sollen. Ich fände es sinnvoller, die ISP einigen sich auf einen zentralen Leistungsschutzfond, der dann von einer Verwertungsgesellschaft nach einem Schlüssel verteilt würde, der seiner Konstruktion nach Qualitätsjournalismus (also eine Formel aus einer Art Page-Rank, Visits und Verweildauer) verteilt statt nach Auffindbarkeit von Headlines und Snippets. Aber, zur Klarstellung: Ich bin gegen ein Leistungsschutzrecht, weil der Schutz meiner journalistischen Leistung das Gegenteil von dem ist, was das Gesetz vorsieht. Meine Idee bezieht sich auf einen Plan B, von dem ich mir fast sicher bin, dass wir ihn brauchen werden.

  11. Da Sie es erwähnen, bin ich so frei auch zu verlinken, kostet ja nichts… 😉

    Gegen einen „Plan B“, der ohne ein Leistungsschutzrecht und ohne eine entsprechende „LEZ“ auskommt, spricht meines Erachtens nichts, aber das würde entsprechende Vereinbarungen zwischen ISP und Verlegern erfordern.

  12. Kleine Ergänzung:

    Der oben verlinkte Antrag wird auch bei den Jungen Liberalen diskutiert. Der Kreisverband Harburg-Land hat ihn (auf mein Betreiben) bereits auf dem letzten Landeskongress in Niedersachsen eingebracht, wo er leider nicht mehr beraten wurde, sich dafür aber jetzt auf dem Weg in den erweiterten Landesvorstand befindet.

  13. @Joachim Losehand
    „Schauen wir mal bei http://www.alexa.com/, welche Seiten in Deutschland den höchsten traffic haben, dann gibt es derzeit unter den Top-100 12 online-Angebote von Zeitschriften und Zeitungen…“

    Würden wir 10 Prozent Verlags- oder Journalismus-Anteil bei der Internet-Nutzung ansetzen, so kämen wir auf eine Fonds-Einlage von 600 Millionen Euro pro Jahr (wobei ich von 20 Mio. DSL-Zugängen und einer durchschnittlichen ISP-Monatszugangsflatrate von 25 Euro ausgehe).

    Damit ließe sich schon was machen!
    Siehe auch: http://carta.info/3260/flatrate-journalismus/

  14. @Wolfgang Michal

    Dann musst du mir aber mal erklären, wieso nur eine einzige Sorte Onlinemedien Geld aus diesen Abgaben erhalten soll und andere nicht.

    Oder anders gefragt: Woran erkennt man Journalismus eigentlich? Ich betreibe selber ein Blog, in das ich viel Zeit und auch etwas Geld investiere. Natürlich bin ich kein Profi aber einen gewissen Anspruch habe ich schon – und ich behaupte, es zumindest mit einigen Medien, die gemeinhin ebenfalls unter Journalismus firmieren (verlegerische Erzeugnisse zu Themen wie Prominente, Sport, Musik, Garten oder Haushalt zum Beispiel), in Sachen Qualität absolut aufnehmen zu können.

    Mit welchem Recht könnte man mich also von solchen Einnahmen ausschließen? Mit welchem Recht Wikipedia oder Youtube, die beide ohne Zweifel zu den elementarsten und respektabelsten Medien der Welt geworden sind? Oder eine Plattform wie Blogger.com – deren vornehmlicher Zweck nach wie vor ist, es Menschen möglichst einfach zu machen, eigene Texte und Bilder ins Netz zu stellen, also letztlich jedenfalls handwerklich journalistisch zu arbeiten. Das gilt mittlerweile grundsätzlich auch für Plattformen wie Facebook, über die verschiedene Inhalteanbieter automatisiert anbieten, was sie veröffentlichen.

    Ich komme darum auf wesentlich mehr, als 10 Prozent und ausserdem auf eine wesentlich breitere Aufteilung möglicher Abgabenempfänger. Daraus irgendwelche Ansprüche abzuleiten gliche einem Fass ohne Boden, die Berechnung wäre entweder vollkommen unfair oder ungeheuer schwierig (=teuer) und in jedem Fall würde ja der umverteilte Teil der Gewinne aus DSL-Zugängen dem Preis aufgeschlagen und Internetzugang in Deutschland noch mehr verteuern, als er durch die Monopolstellung der Telekom ohnehin schon ist.

    Alles nur, weil manche Journalisten scheinbar nicht die nötige Fantasie haben, ein internettaugliches Geschäftsmodell zu entwickeln? Solche Vorhaben nützen am Ende niemandem, sondern schaden Millionen. Schluss damit.

  15. @jan: die Einteilung hat aber nicht Wolfgang Michal erfunden, sondern die Koalition, in deren Vertrag von „Presseverlagen“ die Rede ist. Das wird der Gesetzgeber auszugestalten haben (und ich werde alles tun, mit meinem Blog ein „Presseverlag“ zu werden…).

  16. Das ganze Thema wird meiner Meinung nach von der falschen Seite aufgezogen.
    Das Internet diente von je her der kostenlosen Verbreitung von Wissen. Dem Internet fehlen von der reinen Struktur her schon Mechanismen zur geregelten Verbreitung geschützter Inhalte.

    Der grundlegende Fehler ist bei den Verlagen und der Content-Industry im allgemeinen zu suchen.
    Mitte/Ende der ’90er hat man sich nahezu blauäugig über das Internet gestürzt, in der Hoffnung auf neue Märkte. Jeder wollte was von dem Kuchen abhaben.
    Die haltlosen Versprechen von theoretisch Milliarden potentieller neuer Kunden war in der Tat auch sehr verlockend.
    Nun, ca. 15 Jahre später, merkt man, dass alles nur eine riesengroße, leere Blase war. Dass man seinen eigenen, teuer hergestellten Content praktisch für lau an die ganze Welt abgibt, Inhalte massenhaft kopiert und verteilt werden. Das Internet funktioniert nun mal exakt so wie es gedacht war.
    Freie Informationen für jederman.

    Das hätte man vorher wissen können. Nein. Man _hat_ es vorher gewusst.
    Man hat sich nur von Gewinnerwartungen blenden lassen und sicherlich auch die Folgen nicht verstanden oder zumindest unterschätzt.

    Das Internet ist kein Raum um Geld zu verdienen. Es ist eine riesige Kommunikationsplattform. Wer dort Inhalte einstellt, gibt sie theoretisch für jeden Menschen auf der Welt her und billigt die unkontrollierbare Vervielfältigung.
    Wer das anders sieht, hat den Sinn und die Funktionsweise des Internets nicht verstanden.

    Natürlich könnten viele Verlage nicht mehr ohne das Internet existieren. Man würde sie praktisch nicht mehr beachten, wenn man ihre Inhalte nicht mehr abrufen könnte.
    Genau hier liegt das Dilemma.
    Die Verlage, die das Internet durch ihren freizügigen Umgang mit jeglichen Informationen überhaupt erst so groß und interessant gemacht haben, bemängeln nun, dass sie sich damit ihr eigenes finanzielles Grab geschaufelt haben.
    Und statt nun den geordneten Rückzug anzutreten, will man dem Internet Techniken aufzwingen die nur halbherzig funktionieren, weil das Internet ursprünglich eben genau nicht dafür geschaffen wurde Informationen künstlich zurückzuhalten.
    Statt sich aus dem Internet zurückzuziehen und auf altbewährte Print-Medien zurückzugreifen, will man das Internet mit Pay-Content, Zugangsschranken und Abmahnwellen zerstören oder zumindest für nen normalen Nutzer unbrauchbar machen.
    Ganz nach der Devise, wenn wir schon untergehen, soll das Internet mit sterben.

    Man traut sich ja heutzutage schon gar nicht mehr, eigene Projekte frei ins Internet zu stellen, weil man Angst haben muss, dass die Freiheit des Netzes vorallem von Anwälten benutzt wird, die jeden Hauch von Kreativität unterbinden. Und sei es nur, dass man eine Farbe oder eine Schriftart verwendet hat, die sich irgendein Großkonzern mal hat schützen lassen, oder man in eigenen Programmen irgendwelche Programmzeilen verwendet, die man vor Jahren mal in irgendeinem Buch gelesen hat.
    Man sieht sich überall nur noch mit scheinbaren Urheberrechten und Trivialpatenten konfrontiert. Auch wenn es für viele mathematische Probleme nur eine handvoll Lösungswege gibt, muss man sich vorher aufwändig informieren, ob man damit nicht mglw. schon Urheberrechte verletzt. Ohne (eigentlich illegales) reverse Engineering tappt man so ungeahnt in Fallen, die man nicht sehen kann.
    Überall im Netz hocken Schaaren von Abmahnanwälten, die nur darauf warten, dass man einen kleinen Fehler macht, um dann mit Schadensersatzforderungen an dich zu treten, die du als unbedarfter Hobby-Programmierer freilich zu Lebzeiten nicht mehr erfüllen kannst.

    Als jemand, der das Internet schon nutzte, als dort fast jeder noch jeden kannte, bedauere ich sehr, dass das Netz immermehr kommerzialisiert wird.
    Das konterkariert den Sinn und Zweck des Netzes und abseits interessanter freischaffender Inhalte wie diesem hier, fühle ich mich nicht mehr wohl im Netz.

  17. Nee, Micha, also Abmahnwahn hat für mich überhaupt nichts mit Kommerzialisierung zu tun. Eher etwas mit unterbeschäftigten Anwälten.

    Ansonsten find ichs schon legitim, mit dem Internet irgendwie Geld verdienen zu wollen aber das stößt spätestens dann an seine Grenzen, wenn dafür Spezialgesetze aus dem Hut gezaubert werden sollen. Aber wenn jemand – wie zum Beispiel unsere hiesige Zeitung, das Hamburger Abendblatt – versucht, sein Produkt im Internet zu verkaufen, dann soll er halt. Ich glaube zwar, dass das in die Hose geht aber so wie es okay (aber dumm) ist, seine Inhalte gar nicht ins Netz zu stellen, ist es selbstverständlich okay (aber dumm), dafür Geld zu verlangen.

    Ich denke, dass sich auch langfristig vor allem Werbe- oder Spendenfinanzierte Projekte durchsetzen werden. Ich mag mich auch irren aber diese Modelle funktionieren ja bereits. Die, die das noch nicht so sehen oder sehen wollen sind häufig große Medienhäuser – deren Strukturen natürlich auf ganz andere Geschäfte ausgerichtet sind.

    Das Netz hat keinen vorherbestimmten Sinn und Zweck. Das Netz ist zu guten Teilen genau das, was seine Teilnehmer daraus machen – das kann selbstverständlich auch kommerziell sein aber staatliche Eingriffe, um das Netz zu diesem oder jenem machen zu wollen brauchen wir sicher nicht.

  18. Das oben beschriebene Modell ist der Versuch GEZ für elektonische „Print“-Produkte zu verlangen und Dinosaurier Geschäftsmodelle zu honorieren. Wenn es eines Schutzes von Verlagsleistungen im Internet bedarf, dann mögen die Verlage Zugangskontrollen für Paid-Content einrichten und die Suchmaschinen via robots-.txt aussperren. Derzeit läuft ers anders herum. Die Verlage bedienen sich nämlich einer ekelhaften Doppelmoral, wie sich aktuell am Beispiel des Hamburger Abendblattes besehen lässt: Nutzer sollen für das HA im Internet zahlen, den „bösen“ Googlebot aber lässt man ohne dies auf die Seiten. Das HA scheint den Nutzen der Suchmaschinenindexierung also höher zu werten als sonstige Äußerungen gegen Google vermuten lassen. Fragt sich also, wer da von wem profitiert. Im Ergebnis sieht der Google-Nutzer die Artikel ohne zu zahlen, nur von Deppen wird folglich kassiert, und am Ende steigt dadurch die Bedeutung von Suchmaschinen noch an.

  19. Liebe/r M. Boettcher, das oben ist der Versuch das im Koalitionsvertrag der Regierungsparteien (die ich beide nicht gewählt habe) so zu gestalten, das es am wenigsten Schaden anrichtet. Ihre Position finden Sie auf dieser Seite an hunderttausend Stellen und ich bin völlig ihrer Meinung – nur scheint es so, als wären wir beide mit unseren Überzeugungen zu spät und die Regierung bereit, angesichts des Drucks der versammelten „Dinosaurier“ deren Forderungen Gesetz werden zu lassen. Ich fürchte, darauf müssen wir uns einstellen.

  20. Mit der Qualifikation der Beiträge nach einem Page-Rank-System habe ich so meine Probleme. Ein hoher Pagerank sagt vor allem eins aus: Im Titel kommen Schlüsselworte wie „Sex“, „Skandal“ oder „Nackt“ vor. Ich habe lange in der Online-Redaktion einer Hamburger Wirtschaftszeitung gearbeitet, und sogar bei diesem ja nicht über die Maßen boulevardesken Medium konnte man an den Klickzahlen recht eindeutig ablesen, dass der durchschnittliche Leser nicht die qualitativ hochwertigen Stücke (ja, es gab welche) mit seiner Aufmerksamkeit belohnte, sondern diejenigen, die mit oben genannten Mitteln um Aufmerksamkeit buhlten. Entsprechend dürften Medien ihre Angebote Pagerank-optimieren, wenn so ein System etabliert wird – mit der hässlichen Folge, dass nicht Qualitätsjournalismus finanziert wird, sondern Tittenüberschriften.

  21. @Stephan: Vielen Dank für den Hinweis, aber ich glaube, das ist weniger ein Problem des Page-Ranks als der Leser, die lieber auf solche Beiträge klicken, oder? Ich würde nicht auf dem real existierenden Google-Page-Rank bestehen wollen, da bin ich vollkommen emotionslos, aber im Prinzip besteht es aus einer Kombination aus Links, die auf die Seite verweisen (gewichtet wiederum nach dem PR der verweisenden Seite, s.a. http://de.wikipedia.org/wiki/PageRank). Ich bin da nicht sonderlich bewandert, aber offenbar spielen auch der Traffic und die Tatsache, das eine Seite regelmäßig bearbeitet wird eine Rolle (so sollte es wohl auch sein). Kann die Praxis mit den Sex-Überschriften möglicherweise auch ein bizarr anmutende Form der falsch verstandenen Suchmaschinenoptimierung gewesen sein? Denn auf den Page-Rank hatte sie wohl eher keinen Einfluss (sonst gäbe es wohl auch ein paar Pornoseiten mit gigantischem PR und Spiegel Online läge nicht vor Bild.de …)

  22. „denn natürlich machen Musiker mehr Geld durch Konzerte und CD-Verkäufe als durch die GEMA-Gebühren. “
    An solch unklarer Aussage bemerkt man erneut, dass der Autor – wie viele, die gegen das Urheberrecht wettern – wenig Ahnung hat. Denn:
    „GEMA-„Gebühren werden nicht an „Musiker“ ausgezahlt sondern nur an Komponisten, Texter und deren Musikverlage (Obacht, um noch einen beliebten Irrtum vieler Journalisten zu korrigieren: das sind nicht die Plattenfirmen).
    Komponisten können auch gleichzeitig die ausübenden Musiker sein, müssen es aber nicht.
    Die Musiker, die die CDs einspielen, die dann verkauft werden, sind Interpreten (und die wiederum können von der GVL Gelder erhalten wenn diese CDs im Radio etc. gespielt werden).

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