Statt Leistungsschutzrecht: Leistung!

Nach Informationen der Financial Times verhandelt Rupert Murdoch mit Microsoft darüber, die Inhalte seiner News Corp. Gruppe (u.a. das Wall Street Journal und die englische Sun) in Zukunft exklusiv nur noch von der Microsoft-Suchmaschine Bing finden zu lassen, also bei Google zu de-indizieren. Anstatt wie deutsche Verlage nach Subventionen in Form eines Leistungsschutzrechtes zu verlangen, böte Murdoch mit diesem System tatsächlich eine Leistung – und vertraut gleichzeitig darauf, dass seine Inhalte tatsächlich etwas wert sind.

Das ist doch mal eine Offensive!
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4 Antworten auf „Statt Leistungsschutzrecht: Leistung!“

  1. Microsofts Suchmaschine Bing zahlt für Links auf Journalismus (bzw. gibt einen Teil der durch Links erzielten Werbeeinnahmen an Murdoch weiter).
    Würde dadurch das faktische Monopol von Google zerbrechen (was sich aber erst vage andeutet), könnte der Weg irgendwann so aussehen: Die Medienkonzerne bauen oder kaufen eigene Suchmaschinen und finanzieren dann aus dem Erlös der neben den Treffern/Links abgebildeten Anzeigen die redaktionellen Leistungen der Online-Zeitungen und Magazine. Die Anzeigen stünden also nicht mehr direkt auf der Seite wie früher, sondern neben den Links zu den Inhalten. Das wäre eine vernünftige Umsetzung der Link-Ökonomie. Bleiben natürlich ein paar Fragen: Wer außer einer Handvoll Medienkonzerne weltweit kann sich eine lukrative große Suchmaschine leisten (= weitere Medienkonzentration)? Was passiert mit den Anzeigenpreisen, wenn es eines Tages viele Suchmaschinen gibt, die ihre Treffer auch noch gegenseitig ausschließen? Und was bedeutet das letztlich für die Internet-Nutzer?

  2. Ich finde es eher Kundenunfreundlich, wenn mich Medienkonzerne dazu zwingen wollen eine bestimmte Suchmaschine zu benutzen. Meine Tageszeitung landet ja auch nicht in verschiedenen Briefkästen. Hat hier jemand Portal gesagt?

  3. Aber es landet nur die Zeitung in deinem Briefkasten, die du bestellst. Und deine Suchmaschine könnte dir den Service bieten, die Nachrichten der besten Newsseiten zu bestellen und zu bezahlen, wie Bing das offenbar mit Murdoch vereinbaren will.

  4. Inwiefern ist es eigentlich eine *Leistung* von Rupert Murdoch wenn er mit Microsoft ins Bett steigt, um Google eins auszuwischen? Die Motivation von Microsoft ist klar, sie wollen Bing attraktiver machen. Die Motivation von R.M. ist mir viel weniger klar. Glaubt der errnsthaft, es wäre für ihn von Vorteil, wenn er nur noch von einer Suchmaschine gelistet wird, statt wie bisher von mehreren?

    Ich glaube (und hoffe) das wird nach hinten losgehen. Nicht nur, daß die Zugriffe (und damit die eigenen Werbeeinnahmen) stärker zurückgehen als die zusätzliche Provision von Microsoft kompensieren kann. Nein, Microsoft könnte sich wie in der Vergangenheit als schlechter Freier erweisen und die Tarife reduzieren, sobald die Nutte erstmal abhängig geworden ist.

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